Durchlauferhitzer oder Boiler – Worin bestehen die Unterschiede?

Für die Warmwasserversorgung in Deinem Haushalt stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Der Durchlauferhitzer stellt eine dezentrale Option dar und erwärmt bei Bedarf das Wasser. Demgegenüber verfügt der Boiler über einen Warmwasserspeicher und hält dort das Wasser auf einer festgelegten Temperatur.

Ist der Durchlauferhitzer oder ein Boiler für Deine Bedürfnisse besser geeignet? In diesem Vergleich erfährst Du, welche Ausführung in Deinem Fall die optimale Lösung darstellt.

Funktionsweise im Überblick

Unter den Begriffen Durchlauferhitzer oder Boiler besteht wahrscheinlich eine gewisse Vorstellung. Doch besteht auch das Wissen darüber, wie diese genau funktionieren? Die nachstehenden Eigenschaften beziehen sich jeweils auf die unterschiedlichen Varianten der Warmwasserversorgung.

Durchlauferhitzer

Der Durchlauferhitzer erlaubt eine dezentrale Warmwasserversorgung. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Verbraucher und wird für gewöhnlich mit elektrischer Energie versorgt. Modelle, die für die Dusche gedacht sind, benötigen hierfür einen Starkstromanschluss.

Der Anschluss erfolgt direkt an der Entnahmestelle. Du verbindest den Durchlauferhitzer mit der Dusche oder dem Handwaschbecken, entsprechend dort, wo der Warmwasserbedarf besteht.

Drehst Du die Dusche auf, fließt das kalte Wasser zunächst durch den Durchlauferhitzer. Dort erwärmt er das Wasser auf eine angenehme Temperatur und es fließt direkt zum Verbraucher. Je nach Leistung kann der Durchlauferhitzer auf diese Weise rund 10 Liter heißes Wasser pro Minute erzeugen.

Kleinere Modelle, wie ein Mini Durchlauferhitzer arbeitet deutlich leistungsärmer und kann an eine gewöhnliche 230V Steckdose angeschlossen werden. Somit sind Durchlauferhitzer flexibel einsetzbar und erlauben auch in einem Gäste-WC die Nutzung von warmem Wasser^[1]https://www.heizungsfinder.de/elektroheizung/warmwasser/kleindurchlauferhitzer.

Boiler

Der Boiler stellt demgegenüber eine zentrale Warmwasserversorgung dar. Er ist mit einem größeren Warmwasserspeicher ausgestattet, in welchem er ständig das warme Trinkwasser auf Vorrat hält. Bei Bedarf steht das Warmwasser direkt zur Verfügung und kann am Verbraucher abgerufen werden.

Diese Form der Versorgung besitzt einen größeren Platzbedarf und eine Nachrüstung ist mit einigen Herausforderungen versehen. Für eine Wohnung sind diese aufgrund der Größe selten geeignet.

Dafür können sich Hausbesitzer darüber freuen, dass der Warmwasserspeicher an eine Solarthermieanlage anschließbar ist. So kannst Du die erneuerbare Energie nutzen, um warmes Wasser in Deinem Haushalt zu erzeugen. Dadurch senkst Du die laufenden Kosten und sparst auf lange Sicht Geld.

Kostenvergleich

Wesentlich für die Entscheidung zugunsten oder gegen eine Variante sind die entstehenden Kosten. Denn diese sollten für Dich minimal sein und Du möchtest sicherlich vermeiden, dass die Kosten in die Höhe gehen.

Die Anschaffungskosten sind bei einem Durchlauferhitzer deutlich geringer. Diese Geräte sind kleiner und für eine dezentrale Versorgung gedacht. Daher fallen weitere Anschlusskosten weg.

Der Boiler ist hingegen in der Anschaffung sowie Installation teurer. Denn vom Warmwasserspeicher müssen entsprechende Leitungen gelegt werden, um den gesamten Haushalt zu versorgen.

Im Betrieb erweist sich der Boiler jedoch als günstiger. Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Warmwasser mittels Solarthermie erzeugt wird. Demgegenüber läuft der Durchlauferhitzer mit elektrischer Energie. Durch den Anstieg der Energiepreise erweist sich der Durchlauferhitzer als relativ teure Variante, um warmes Wasser zu erzeugen.

Einzelnen Anwendungsbereiche

Ob ein Durchlauferhitzer oder Boiler für Dich besser geeignet ist, hängt maßgeblich von der Wohnsituation und den vorliegenden Gegebenheiten ab. Planst Du einen Neubau, lohnt es sich, dabei einen Warmwasserspeicher zu berücksichtigen und entsprechend einen Hauswirtschaftsraum bereitzuhalten. Die Installation ist in den üblichen Baukosten enthalten und ein nachträglicher Einbau ist nicht erforderlich.

Lebst Du in einer Wohnung, hast Du kaum eine andere Wahl als Dich für einen Durchlauferhitzer zu entscheiden. Ein Boiler wäre zu groß und würde mit entsprechenden Umbaumaßnahmen einhergehen. Der Vermieter könnte dies verweigern und so lohnt sich der Aufwand kaum.

Der Durchlauferhitzer hingegen ist kompakter und günstiger in der Anschaffung. Dadurch fällt es auch weniger ins Gewicht, wenn Du ausziehen solltest und das Gerät in der neuen Wohnung keine Verwendung findet.

Planst Du einen Neubau oder eine Sanierung, dann entscheide Dich lieber für einen Boiler und schaffe entsprechende Vorbereitungen, damit der Einbau problemlos funktioniert. Das Nachrüsten der Warmwasserversorgung in einzelnen Räumen ist mit einem Durchlauferhitzer hingegen wesentlich leichter, selbst wenn die höheren Betriebskosten einen Nachteil darstellen. In kleineren Wohnungen hast Du ohnehin kaum die Wahl und Dir bleibt lediglich die Option zur Installation eines Durchlauferhitzers.

Durchlauferhitzer oder Boiler für warmes Wasser

Ob ein Durchlauferhitzer oder der Boiler für Dich besser geeignet ist, hängt wesentlich von den baulichen Voraussetzungen ab. Im Allgemeinen erweist sich der Boiler als langfristig günstiger und praktischer für die Warmwasserversorgung. Er hält warmes Wasser dauerhaft bereit und in Verbindung mit einer Solarthermieanlage lässt sich die erneuerbare Energie nutzen, um umweltfreundlich das Warmwasser zu erhalten.

Für eine Nachrüstung in einem einzelnen Badezimmer bietet sich hingegen der Durchlauferhitzer als dezentrale Lösung an. Das Warmwasser wird bei Bedarf erzeugt und die Installation ist relativ unkompliziert. So ist diese Option auch für die Wohnung die günstigere Wahl.

Häufige Fragen