Bei der Auswahl der Toilette besteht in Deutschland für gewöhnlich die Wahl aus einem Flachspüler oder einem Tiefspüler. Andere Varianten sind kaum vorhanden und dementsprechend ist auch die Hocktoilette zumindest in Deutschland kaum vertreten.

Im Urlaub wirst Du jedoch in einigen Regionen auf die Hocktoilette treffen und dabei zunächst vor einer größeren Herausforderung stehen. Wie wird solch eine Toilettenausführung benutzt und könnte sich der Einbau auch für Dich lohnen?

Gestaltung der Hocktoilette

Der Toilettengang soll für Dich möglichst komfortabel sein und keine sportliche Anstrengung darstellen. Daher sind gängige Varianten mit einem bequemen Sitz ausgestattet, auf welchem Du problemlos längere Zeit verbringen kannst. Moderne Ausführungen sind sogar beheizt oder weisen andere Annehmlichkeiten auf, um den Komfort zu erhöhen.

Eine Hocktoilette wirkt demgegenüber auf den ersten Blick ziemlich spartanisch. Denn es handelt sich im Wesentlichen um ein Loch, welches innerhalb einer Keramik im Boden eingelassen ist. Es besteht keine Möglichkeit zum Sitzen, sondern der Toilettengang wird in der Hocke absolviert. Die Füße befinden sich dabei auf der Umrandung und das Gesäß wird in einer hockenden Position an die Toilette herangeführt.

Neben dem Fehlen einer Sitzgelegenheit verfügen nicht alle Hocktoiletten über eine eigene Spülung. In eher einfachen Ausführungen ist es üblich, dass sich neben der Toilette ein Wasserbehälter befindet. Mit einer Schöpfkelle spülst Du das Wasser selbst nach und sorgst dafür, dass keine Reste zu sehen sind.

Solche Ausführungen mögen in Deutschland nicht anzutreffen sein. Doch die anfängliche Skepsis solltest Du mit der Zeit ablegen. Denn solche Ausführungen mögen zu Beginn zwar unkomfortabel erscheinen, sind aber mit einigen Vorteilen verbunden.

Vorteile einer Hocktoilette

Hast Du bisher keine Hocktoilette genutzt, ist die Anwendung gewöhnungsbedürftig. In der Hocke könnten die Knie wehtun[1]https://gelenk-klinik.de/kniegelenk/knieschmerzen-beim-beugen-und-anwinkeln.html und es fällt schwer das Gleichgewicht zu halten. Doch mit etwas Übung profitierst Du von der Anwendung dieser exotischen Ausführungen.

Denn für den Stuhlgang ist die hockende Position förderlich. Der letzte Teil des Dickdarms ist gestreckt und die meiste Arbeit wird von der Schwerkraft erledigt. Du musst daher weniger Druck ausüben und das Geschäft erledigt sich wie von selbst. Für den Verdauungstrakt ist dies von Vorteil, da die Belastung wesentlich geringer ausfällt. Die Entleerung des Darms gelingt auf entspannte Weise und ist gründlicher.

Der einfache Aufbau hat in den Urlaubsregionen auch den Vorteil, dass diese Varianten wartungsarm sind und eine bessere Hygiene bietet. Denn Du kommst nicht mit dem Toilettensitz in Berührung. Du hältst einen gewissen Abstand zur Toilette, sodass insbesondere an öffentlichen Orten weniger das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern besteht.

Dementsprechend sind Hocktoiletten günstig in der Anschaffung und weniger fehleranfällig. Daher findest Du sie vorwiegend in einfacheren Regionen.

Kritische Aspekte

Natürlich ist eine Hocktoilette nicht nur mit Vorteilen versehen. Es sind auch kritische Punkte vorhanden, die bei der Benutzung eine Rolle spielen. Diese kommen insbesondere bei ungeübten Nutzern zum Ausdruck.

Wesentlich spielt hierbei die körperliche Herausforderung eine Rolle. Denn in der Hocke sich über die Toilette zu begeben, erfordert einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn. Andernfalls wirst Du ohne Dich an der Wand abzustützen immer zu einer Seite fallen und dadurch keine entspannte Position einnehmen.

Ebenso ist die Belastung für die Gelenke zu nennen. Für erfahrene Nutzer ist dies kaum wahrnehmbar, da Sie ohne Anstrengung in der Hocke verbleiben. Hast Du bisher aber kaum Bekanntschaft mit solch einer Ausführung gemacht, ist der Druck auf den Knien wesentlich höher. So treten eher Schmerzen auf und in dieser Position zu verbleiben, ist mit Einschränkungen im Komfort verbunden.

Benutzung der Hocktoilette

Zunächst könntest Du fragend vor einer Hocktoilette stehen und nicht so recht wissen, was jetzt zu tun ist. Tatsächlich ist die genaue Anwendung abhängig von der Region. So unterscheiden sich die Gepflogenheiten, wenn es um die richtige Benutzung geht.

Befinden sich vor der Hocktoilette Hausschuhe, dienen diese für den Toilettengang. Ziehe die Schuhe über, die speziell für die Toilette gedacht sind. Dadurch verteilst Du die Bakterien nicht in der gesamten Wohnung.

Sind keine Hausschuhe vorhanden, bedeutet dies in der Regel, dass die Benutzung barfuß erfolgt. Ziehe Deine Schuhe sowie Socken aus und stelle die Füße in die entsprechende Mulde.

Hast Du einen festen Stand gefunden, gehst Du nun langsam in die Hocke. Versuche dabei Dein Gleichgewicht zu finden und nicht zu wackeln. Es könnte helfen, wenn Du mit den Armen die Knie umfasst. Dadurch bist Du stabiler in der Hocke und kannst besser Dein Geschäft erledigen.

Im Anschluss nutzt Du entweder die vorhandene Spülung oder die Schöpfkelle. Hast Du die Hocktoilette barfuß benutzt, spülst Du auch die Umrandung der Toilette mit Wasser ab. Meist befindet sich ein eigener Abfluss, sodass das Wasser nicht im Badezimmer steht.

Falls Du Toilettenpapier verwendest, gehört dieses nicht in die Toilette, sondern in einen separaten Mülleimer. Das Papier könnte andernfalls zu einer Verstopfung führen. Meist ist jedoch keinerlei Toilettenpapier vorhanden. Dann ist für die Körperreinigung das Wasser zu nutzen. Hierfür steht ein Schlauch zur Verfügung oder Du verwendest die Schöpfkelle. Es mag ungewohnt sein, doch auch auf diese Weise ist eine gründliche Reinigung möglich.

Im Anschluss bietet es sich an, mit einem weichen Feuchttuch noch mal über die Haut zu fahren. Dies entspricht wahrscheinlich eher Deinen Vorstellungen einer hygienischen Benutzung und sorgt für ein höheres Wohlbefinden.

Die exotische Hocktoilette

Innerhalb Deutschlands ist fast ausschließlich ein Sitz WC im Badezimmer vorhanden. Dieses verfügt über einen angenehmen Toilettensitz, auf welchem Du Dich zur Erleichterung setzt.

In vielen Regionen der Welt, insbesondere im arabischen sowie asiatischen Raum, wirst Du jedoch vielmals auf die Hocktoilette treffen. Diese erinnert an ein einfaches Loch im Boden, in welchem Du in der Hocke den Stuhlgang vollbringst.

Was im ersten Moment ungewohnt ist und eine körperliche Herausforderung darstellt, ist für die Gesundheit aber durchaus nützlich. Denn in dieser Haltung gelingt die Entleerung des Darms leichter und es ist weniger Druck notwendig. Auch einige hygienische Aspekte sprechen für diese spezielle Variante.

Interessierst Du Dich für den Einbau einer Hocktoilette, dann informiere Dich vorab gründlich beim Sanitärfachbetrieb, ob dieser über genügend Erfahrung für diese Arbeit verfügt. Denn es handelt sich um eine eher ungewöhnliche Ausführung, die häufig mit gewissen Fragezeichen verbunden ist.

Häufige Fragen

Hocktoiletten sind günstig in der Anschaffung und weniger wartungsintensiv. Sie sind einfacher gestaltet und daher kaum anfällig für einen Defekt. Zudem sind sie im öffentlichen Raum von Vorteil, da die Benutzung komplett kontaktlos gelingt. Da ein Sitz WC mit einem höheren Komfort verbunden ist, setzen sich diese Modelle allerdings weltweit immer mehr durch.

Eine Hocktoilette betrittst Du entweder mit Hausschuhen oder barfuß. So begibst Du Dich in einer Hocke über die Öffnung im Boden. Du vollbringst den Stuhlgang in dieser Haltung. Im Anschluss spülst Du mit dem Wasser die Toilette. Je nach Region unterscheidet sich die Anwendung jedoch leicht, sodass Du Dich an die örtlichen Gegebenheiten anpassen musst.

Die französische Toilette ist eine alternative Bezeichnung für die Hocktoilette. Bei dieser sitzt Du nicht, sondern verrichtest den Toilettengang in der Hocke. Während diese Ausführungen in Frankreich stark rückläufig sind, triffst Du sie vermehrt im arabischen sowie asiatischen Raum an.

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