Tattoos haben schon lange ihren „verruchten“ Ruf verloren und sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Sie stellen eine Form der Körperverschönerung dar und sie können sowohl rein aus dekorativen Gründen als auch zum Ausdruck von Botschaften getragen werden.
Ein Tattoo stellt eine frische Wunde dar. Denn die Farbe wird in die tieferen Hautschichten eingetragen. Damit es dort nicht zu Entzündungen oder anderen Störungen der Wundheilungen kommt, ist eine gründliche Tattoo Pflege notwendig. Das regelmäßige Eincremen stellt nur eine Maßnahme dar, damit am Ende das gewünschte Motiv optimal zum Vorschein kommt.
Doch wie sieht es eigentlich mit dem Duschen aus? Darf das Tattoo mit Wasser in Berührung kommen oder stellt dies eine Gefahr dar? Hier erhältst Du die Antworten auf alle Fragen rund um das Duschen mit einem frischen Tattoo.
Ersten Maßnahmen mit dem frischen Tattoo
Das Tattoo stellt eine Verletzung der Haut dar und dementsprechend ist eine Wundheilung nötig. Dies erkennst Du daran, dass ein frisches Tattoo noch stark gerötet ist und die Farben nicht den Endzustand erreicht haben. Erst in den folgenden Wochen, wenn die Haut komplett verheilt ist, zeigt sich das finale Aussehen des Tattoos.
Zum Schutz der Wunde und damit keine Entzündungen auftreten, müssen Tätowierer viel Wert auf ein hygienisches Vorgehen legen. Andernfalls ist die Gefahr groß, dass Verunreinigungen in die Wunde gelangen. Entzündungen und im schlimmsten Fall eine lebensgefährliche Blutvergiftung drohen.
Um dies zu verhindern, deckt der Tätowierer das Motiv zunächst mit einer Folie ab. Zuvor wurde die Haut noch desinfiziert und mit einem Pflegeprodukt behandelt. Die Folie stellt einen Schutz für die akute Phase der Wundheilung dar und soll verhindern, dass Bakterien in die verletzte Haut eindringen.
Je nach Größe des Tattoos, darfst Du die Folie nach rund 6 bis 8 Stunden entfernen. Dann ist es wichtig, dass die Haut an der frischen Luft verheilt. Bei sehr kleinen Tattoos ist eine Abnahme der Folie auch früher erlaubt. Frage am besten den Tätowierer nach seiner Einschätzung, wann Du die Folie abnehmen darfst.
Zum Entfernen der Folie musst Du zunächst die Hände desinfizieren. Danach ziehst Du die Folie von der Ecke langsam von der Haut. Lässt Du die Folie zu lange drauf, besteht das Risiko, dass sich darunter Bakterien vermehren. Hast Du das Tattoo am Abend stechen lassen, dann stelle den Wecker so, dass Du rechtzeitig zum Entfernen der Folie aufwachst.
Trage keine hautenge Kleidung, die direkt auf dem Tattoo aufliegt, sondern versuche so viel Luft, wie möglich an die Haut zu lassen. Ebenso solltest Du Räume meiden, in denen geraucht wird oder anderweitig die Luft belastet ist. Dies stört die Wundheilung könnte zu einer Entzündung des Tattoos[1]https://www.refinery29.com/de-de/entzuendetes-tattoo-erkennen-und-behandeln führen. Hältst Du Dich an diese Empfehlungen und führst die Pflege durch, wird Dein frisches Tattoo aber optimal verheilen.
Richtig Duschen mit neuem Tattoo
Das Duschen gehört zum täglichen Ritual für die meisten Menschen. Es dient nicht nur der Körperpflege, sondern auch der Entspannung. Auf die Dusche zu verzichten fällt daher nicht besonders leicht und auch mit einem neuen Tattoo möchtest Du am liebsten eine heiße Dusche genießen.
Für ein neues Tattoo stellt Wasser jedoch eine Herausforderung dar. Dringt Feuchtigkeit in die Wunde ein, fördert dies die Vermehrung von Bakterien oder Krankheitserregern. Diese mögen die feuchtwarme Umgebung, die in der Dusche vorherrscht.
Prinzipiell ist das Duschen erlaubt, nachdem Du die Folie abgenommen hast. Möchtest Du jedoch kein Risiko eingehen, solltest Du mindestens 24 Stunden warten. Dann ist die Wunde bereits widerstandsfähiger und das Duschen, richtig ausgeführt, kein Problem mehr.
Die folgenden Punkte musst Du beachten, damit das Duschen die Wundheilung nicht beeinträchtigt.
Duschst Du gerne länger und nutzt das heiße Wasser zur Entspannung? Dann solltest Du mit einem frischen Tattoo darauf lieber verzichten. Dusche zunächst nur 5 Minuten, um die Belastung geringer zu halten, sodass nicht zu viel Feuchtigkeit in die Wunde eindringt.
Je nach Größe des Tattoos stellt die Wundheilung eine Belastung für den Körper und Kreislauf dar. Selbst eine leicht erhöhte Körpertemperatur ist keine Randerscheinung, sondern bei einem großflächigen Motiv zu erwarten. Um den Kreislauf nicht zusätzlich zu belasten, sollte das Wasser lieber lauwarm sein. In Kombination mit einer kürzeren Duschzeit beeinträchtigt dies die Wundheilung nicht.
Auf der Haut befindet sich ein dünner Säureschutzfilm. Dieser verhindert das Eindringen von Krankheitserregern. Bei einem frischen Tattoo muss diese Schutzschicht erneut gebildet werden. Daher ist es wichtig, pH-neutrale Pflegeprodukte zu verwenden. Diese sind besonders sanft zum Körper[2]https://www.dr-jetskeultee.de/blog/hautpflegeprodukt-ph-neutral/ und beeinträchtigen die Schutzschicht nicht. So erlangt die Haut wieder ihre natürliche Abwehrkraft und Entzündungen im Bereich der Tätowierung werden unwahrscheinlicher.
Jeglicher Druck auf dem Tattoo ist zu vermeiden. Daher solltest Du das frische Motiv nach dem Stechen nicht anfassen und lieber weite Kleidung tragen. Nach dem Duschen könntest Du unterbewusst mit dem Handtuch intensiv auf der Haut reiben, um Dich abzutrocknen. Was normalerweise kein Problem darstellt, ist mit dem Tattoo jedoch zu vermeiden. Besser ist es, die Feuchtigkeit abzutupfen, anstatt kreisende Bewegungen auszuführen. Damit nimmst Du ebenso gut das Wasser auf und schonst die Tätowierung.
Intensive Sonne und Baden verboten
Während das Duschen bereits einen Tag nach dem Stechen des Tattoos erlaubt ist, sieht dies mit dem Aufenthalt in der Sonne oder in der Badewanne anders aus. Die UV-Strahlung der Sonne schädigt die Hautschichten und beeinträchtigt die Wundheilung massiv. Zudem besteht das Risiko, dass sich Vernarbungen bilden und damit das Motiv nachhaltig beeinträchtigen. Kurz gesagt, stellt das Sonnenbad nicht nur eine Gesundheitsgefahr dar, sondern beeinträchtigt nachhaltig die Qualität des Tattoos. Daher gilt die Empfehlung, rund 8 Wochen das Tattoo keiner direkten Sonnenstrahlung auszusetzen.
Ähnliches gilt auch für das Baden oder den Besuch im Schwimmbad. Die Wundheilung ist noch nicht abgeschlossen und der direkte, längere Kontakt mit dem Wasser steht dem Heilungsprozess entgegen. Das Baden ist daher mindestens für 2 Wochen untersagt, zumindest bis keine Kruste mehr auf der Haut ist. Besser wäre es jedoch, mindestens 6 Wochen auf das Baden zu warten und der Haut genügend Zeit zur Regeneration zu geben.
Das Duschen mit einem frischen Tattoo
Eine Tätowierung stellt eine frische und tiefe Wunde in der Haut dar. Daher ist damit eine besondere Vorsicht verbunden.
Das Duschen ist etwa 24 Stunden nach dem Tätowieren erlaubt. Dann ist die frische Wunde bereits etwas verschlossen und die geringe Feuchtigkeit stellt kein Problem dar.
Dennoch solltest Du beim Duschen darauf achten, dass dies möglichst kurz geschieht und nur lauwarmes Wasser auf die Haut gelangt. Verwende zudem pH-neutrale Pflegeprodukte und nimm die sonstige Tattoo Pflege ernst.
Indem Du das Tattoo noch regelmäßig eincremst und sowohl die direkte Sonne als auch das Baden vermeidest, ist das Risiko einer Störung der Wundheilung gering. Treten hingegen Symptome, wie Schmerzen, Schwellungen oder ein deutliches Fieber auf, dann begib Dich zum Arzt. Es könnte sich um eine einfache Entzündung handeln, doch auch eine Blutvergiftung sollte ausgeschlossen werden.
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