Die Darmspiegelung gehört sicherlich zu den unangenehmeren Erfahrungen. Bei dieser medizinischen Untersuchung wird ein Endoskop in den Darm eingeführt, um diesen auf Unregelmäßigkeiten zu überprüfen. So lassen sich Tumore oder Entzündungen identifizieren und darauffolgend eine Behandlung durchführen.
Eine optimale Vorbereitung hilft Dir dabei, die Darmspiegelung mit so wenig Stress wie möglich zu überstehen. Dabei ist wenige Tage vor der Untersuchung bereits auf eine schonende Diät zu achten sowie auf die Einnahme bestimmter Medikamente zu verzichten.
Doch ist das Duschen vor einer Darmspiegelung erlaubt oder könnte sich dies als negativ erweisen? Erfahre, ob Du das Duschen lieber vermeiden solltest.
Lieber auf das Duschen verzichten
Das tägliche Duschen könnte für Dich ein wohltuendes Ritual darstellen. Diese dient nicht nur der Reinigung des Körpers, sondern wirkt sich positiv auf Dein Wohlbefinden aus. Genießt Du regelrecht die Dusche, förderst Du damit die Entspannung und linderst den Stress. Somit gehört sie zu einem möglichst angenehmen Start in den Tag dazu.
Im Rahmen der Vorbereitung für die Darmspiegelung gilt jedoch die Empfehlung, weder zu duschen oder zu baden. Dies wird damit begründet, dass durch den intensiven Kontakt mit dem Wasser die Fäkalien verteilt werden. Damit besteht das Risiko, dass über das Einführen des Endoskops Bakterien in den Darm gelangen. Entgegen der Vorstellung, dass der Eingriff sich positiv auf Deine Gesundheit auswirkt, würde damit eine Infektion einhergehen. Die Magenprobleme verschlimmern sich und eine Behandlung der Bakterien wäre notwendig.
Daher gilt die Empfehlung, nach Mitternacht des Behandlungstages nicht mehr zu duschen oder zu baden. Führe lediglich eine oberflächliche Körperreinigung durch. Damit verteilen sich die Bakterien nicht und die Darmspiegelung[1]https://www.netdoktor.de/diagnostik/darmspiegelung/ stellt kein Risiko dar.
Ablauf der Darmspiegelung
Als Patient mag die Vorstellung, dass ein Endoskop in den Darm eingeführt wird, mit einer großen Angst verbunden sein. Doch hierbei handelt es sich eher um eine mentale Blockade, denn in der Praxis ist der Eingriff relativ unspektakulär.
Wichtig ist vor dem Eingriff, dass der Darm vollständig entleert wurde. Dies gelingt über die Einnahme von Abführmittel, welche bereits wenige Tage vor der Untersuchung das Entleeren fördern. Des Weiteren ist es wichtig, dass Du den Empfehlungen des Arztes und Klinikpersonals folgst. Dann wird die Untersuchung ohne größere Zwischenfälle ablaufen.
Während der Darmspiegelung wird das Endoskop über den Anus eingeführt. Am Endoskop befindet sich eine kleine Kamera, über welche der Arzt den genauen Zustand des Darms erkennt. Damit er einen klaren Blick auf die Wand des Dickdarms erhält, darfst Du vor dem Eingriff keine feste Nahrung mehr zu Dir nehmen. Rund 24 Stunden vor der Untersuchung ist nur noch das Trinken von Flüssigkeiten erlaubt.
Bist Du vor der Darmspiegelung überaus nervös und bestehen größere Ängste, ist die Einnahme eines Beruhigungsmittels möglich. Dies nimmt Dir etwas die Sorge und es gelingt Dir leichter Dich zu entspannen.
In der Seitenlage liegend, wird das Endoskop mithilfe eines Gleitmittels eingeführt. Am Monitor erkennt der Arzt, ob Auffälligkeiten der Darminnenwände bestehen. Ist dies der Fall, ist eine Entnahme kleinster Gewebeproben[2]https://www.ag-darmzentren.com/darmkrebs-information/die-diagnose-von-darmkrebs/biopsie möglich.
Nach rund 15 bis 20 Minuten ist die gesamte Untersuchung beendet. Im Anschluss darfst Du wieder feste Nahrung zu Dir nehmen und Deinem Alltag nachgehen. Lediglich bei der Einnahme von sedierenden Mitteln ist eine höhere Vorsicht geboten. So darfst Du etwa nicht am Straßenverkehr teilnehmen und solltest bestimmte Arbeiten vermeiden.
So unangenehm die Darmspiegelung in der Vorstellung der Patienten sein mag, ist sie doch ein wichtiges Instrument zum Erkennen von Darmkrebs und anderen Erkrankungen. Da die Verdauung einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit besitzt, ist diese Vorsorge nicht zu vernachlässigen.
Tipps für eine bessere Vorbereitung
Du bist über die Bedeutung der Darmspiegelung informiert. Dennoch fällt diese verständlicherweise nicht leicht. Mit den folgenden Tipps bereitest Du Dich besser vor, sodass am Tag des Eingriffes keine Komplikationen auftreten.
Vollständige Darmentleerung
Die wohl wichtigste Maßnahme ist die vollständige Entleerung des Darms. Denn nur in diesem Zustand ist erkennbar, wie die Struktur der Darmwände ist und ob sich dort Auffälligkeiten zeigen. Würden weiterhin Nahrungsreste sich dort befinden, erschwert dies die Untersuchung maßgeblich.
Wenige Tage vor der Untersuchung solltest Du bereits keine schwere Mahlzeiten oder Lebensmittel zu Dir nehmen. Dazu gehört etwa fettiges Fleisch oder andere Kost, welche für längere Zeit im Darm verbleibt.
Rund 24 Stunden vor dem Eingriff ist feste Nahrung komplett tabu. Trinke lediglich Flüssigkeiten, um den Darm durchzuspülen und das Hungergefühl zu lindern. Erscheine nüchtern zur Untersuchung, um den Ablauf nicht zu stören.
Innerhalb der 24 Stunden ist zudem die Einnahme einer Abführlösung sinnvoll. Damit entleerst Du den Darm vollständig und befreist Dich von sämtlichen Lebensmittelresten.
Tee gegen das Hungergefühl
Ein gewisses Hungergefühl lässt sich kaum vermeiden, wenn Du rund 24 Stunden keine feste Nahrung zu Dir nehmen darfst. Doch diesem Verlangen darfst Du nicht nachgeben, da dies den Behandlungserfolg stört.
Als praktisch erweist sich das Trinken von Tee oder einer klaren Brühe. Diese reduzieren das Hungergefühl und füllen den Magen, ohne den Erfolg der Darmspiegelung zu beeinträchtigen. Habe daher einen Tag vor der Darmspiegelung Deinen Lieblingstee zu Hause, um diesen zu Dir zu nehmen.
Warme Kleidung tragen
Komplett auf die Nahrung zu verzichten, stellt eine Schwächung für Deinen Körper dar. Da Du aufgrund der Darmerkrankung ohnehin etwas angegriffen bist, spürst Du diese Einschränkung deutlich.
Dies kann dazu führen, dass der Gang zum Arzt schwerer fällt und Du schneller anfängst zu frieren. Dein Körper ist nicht in der Lage, genügend Wärme zu produzieren, um gegen die Kälte anzukämpfen.
Trage daher wärmere Kleidung als gewöhnlich. Dicke Socken helfen Dir, Dich bei der Untersuchung zu entspannen. Packe zudem Ersatzunterwäsche ein, wenn es zu Verunreinigungen während der Untersuchung kommt.
Sichere Begleitung
Komplett auf Dich allein gestellt, könnte die Untersuchung eine hohe Belastung darstellen. Ist die Gabe eines Beruhigungsmittels angezeigt, solltest Du einen Begleiter bei Dir haben, welcher Dich sicher nach Hause bringt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn eine Narkose wahrscheinlich ist. Bring als Unterstützung eine Begleitperson zur Untersuchung, um den Eingriff besser zu überstehen.
Das Duschen bei einer Darmspiegelung
Die Darmspiegelung gehört zu den weniger angenehmen Eingriffen. Die Vorstellung, dass ein kleiner Schlauch inklusive Kamera über den After in den Darm eingeführt wird, ist selten positiv. Doch mithilfe dieser Untersuchung erhält der Arzt Informationen darüber, ob das Risiko des Darmkrebs ernstzunehmen ist oder ob andere Erkrankungen vorliegen.
Das Duschen solltest Du im Rahmen der Vorbereitung unterlassen. Es besteht die Gefahr, dass durch den Wasserkontakt Fäkalien an die Einführungsstelle gelangen. Diese werden dann über das Endoskop in den Darm befördert, wo die Bakterien einen Schaden hinterlassen.
Verzichte auf das Duschen und halte Dich streng an die Auflagen zur optimalen Vorbereitung. Dann wird nach rund 15 bis 20 Minuten die gesamte Untersuchung vorüber sein und Du wirst merken, dass die Angst unbegründet war.
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