Je nach Kulturkreis unterscheiden sich die Toiletten immens. Während in Deutschland traditionell Flach- und Tiefspüler verbreitet sind, sehen die Modelle in anderen Regionen der Erde komplett anders aus. So werden in weiten Teilen einfache Hocktoiletten verwendet, welche zunächst gewöhnungsbedürftig erscheinen, für den Toilettengang allerdings auch mit Vorteilen versehen sind.
Auch die USA weist beim Thema Toilette ihre Besonderheiten auf. Begibst Du Dich zum ersten Mal dort auf die Reise, wirst Du von der Gestaltung vielleicht überrascht sein. Doch wie unterscheidet sich eine amerikanische Toilette von denen in Deutschland gebräuchlichen?
Typische Merkmale einer amerikanischen Toilette
In Deutschland sind vornehmlich Flach- und Tiefspüler im Gebrauch. Bei diesen werden die Ausscheidungen durch die Betätigung der Spülung weggeschwemmt. Im Idealfall bleiben dann keinerlei Rückstände mehr übrig, sodass eine saubere Kloschlüssel zurückbleibt. Das Wasser fließt problemlos ab und die Toilette ist bereit für die nächste Sitzung.
Flachspüler sind in den USA gänzlich unbekannt. Diese Ausführungen sind vornehmlich in Deutschland anzufinden, befinden sich allerdings auch hier auf dem Rückzug. Eine größere Beliebtheit erfahren die Tiefspüler. Bei diesen gelangen die Ausscheidungen direkt in das Wasser und lassen sich ohne größere Umstände wegspülen.
Amerikanische Toiletten kommen den hier geläufigen Tiefspülern relativ nah. Doch auf den ersten Blick erkennst Du die Besonderheit, dass dort das Wasser mindestens bis zur Hälfte der Kloschüssel steht. Dadurch besteht der Eindruck, als würde das Klo verstopft sein. Bist Du verunsichert, meidest Du vielleicht den Toilettengang, damit keine Überschwemmung auftritt.
Doch was zunächst wie ein Mangel aussieht, ist gewollt. Der Wasserstand ist in amerikanischen Toiletten deutlich höher. Dies hat den Grund, dass Gerüche besser zurückgehalten werden. Zudem landen die Fäkalien direkt im Wasser und werden komplett eingeschlossen. Somit befinden sich diese nicht mehr an der Oberfläche und sind nicht mehr wahrnehmbar.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Art der Spülung. Denn betätigst Du in Deutschland den Hebel, fließt das Wasser mit solch einer Kraft, dass es die Überreste sicher in den Abfluss befördert. So bleibt davon nichts mehr übrig.
Bei amerikanischen Toiletten hingegen reicht das Wasser allein kaum aus. Denn aufgrund des höheren Wasserstandes ist die Krafteinwirkung deutlich geringer. Neben dem Wasserfluss besitzen die meisten Toiletten daher auch eine Saugvorrichtung. Das Wasser wird zunächst abgelassen und die Hinterlassenschaften verlassen auf diesem Wege die Kloschüssel. Erst danach fließt das Wasser nach und füllt sich allmählich.
Sind amerikanische Toiletten überlegen?
Natürlich stellt sich die Frage nach den Vor- und Nachteilen dieser Modelle. Solltest Du solch eine Ausführung auch in Deinem Haus verwenden oder sind mit dieser Variante auch Nachteile verbunden?
Zunächst besteht der Vorteil darin, dass die Geruchsbildung deutlich geringer ausfällt. Die Fäkalien befinden sich komplett im Wasser und nicht an der Oberfläche. Auch hässliche Spuren auf der Keramik entstehen aufgrund des hohen Wasserstandes kaum. Die Toilettenbürste kommt daher seltener zum Einsatz.
Doch diese Ausführungen sind auch mit Nachteilen versehen. So ist der Wasserverbrauch wesentlich höher, da der Pegel konstant gehalten wird. Einmal betätigt fließen einige Liter ab, die im Anschluss wieder aufgefüllt werden. Ebenso könnte es passieren, dass das Wasser beim Gebrauch an den Hintern spritzt. Auf dieses unangenehme Gefühl könntest Du sicherlich verzichten.
Letztlich lässt sich nicht klar sagen, ob eine Variante der anderen überlegen ist. Sie sind jeweils mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen ausgestattet, die für sich Sinn ergeben. Hinsichtlich der Einschränkungen beim Wasserverbrauch entsteht in den USA allerdings ein neues Bewusstsein, das sich auch im Design der Toiletten niederschlägt. So geht der Füllstand zurück und der Querschnitt sinkt. Damit gleichen sich die Modelle eher den in Deutschland gebräuchlichen Ausführungen an.
Besonderheiten der öffentlichen Toiletten
In den USA bietet sich eine Roadtour an, um in den Genuss der weitläufigen Landschaft zu kommen. Tagelang kannst Du die unterschiedlichen Gegenden bereisen und Deiner Abenteuerlust nachgehen. Dabei kommt auch das Bedürfnis auf, eine öffentliche Toilette aufzusuchen. Wie unterscheiden sich diese von denen in Deutschland?
Die Verfügbarkeit von öffentlichen Toiletten ist in den USA nicht ganz so hoch, wie in Deutschland. Nicht jede kleine Cafeteria verfügt über eine öffentliche Toilette und so kann es sein, dass Du etwas länger auf die Suche gehen musst. Dennoch sind, wie in Deutschland, die meisten Restaurants, Tankstellen oder Rest-Areas mit öffentlichen Toiletten ausgestattet. Im Vergleich zu Deutschland überzeugen diese mit einer höheren Sauberkeit, wobei die Nutzung ebenfalls teilweise mit einer Gebühr einhergeht.
Was jedoch gewöhnungsbedürftiger ist, ist die Gestaltung der einzelnen Toilettenkabinen. Denn diese besitzen in den USA wesentlich größere Spalten und Lücken. Dies ermöglicht es von außen eine Blick in die Kabine zu werfen. Die Privatsphäre ist so deutlich eingeschränkt und der Toilettengang erweist sich als weniger komfortabel.
Als Gründe werden eine leichtere Reinigung angegeben, sowie das Vorbeugen von unerwünschten Tätigkeiten, wie Geschlechtsverkehr oder Drogenkonsum[1]https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/usa-zahl-der-drogentoten-steigt-auf-hoechststand-von-107-000-a-131ff957-05d7-467e-9e53-1a12bc00fe39. So musst Du beim Gebrauch der öffentliche Toilette damit leben, dass andere einen Blick auf Dich werfen könnten und Du dadurch weniger ungestört bist.
Das Örtchen in den USA
Verlässt Du einmal Deutschland, wird Dir auffallen, dass im Alltag gebräuchliche Gegenstände in anderen Ländern veränderte Eigenschaften aufweisen. Du hast Dich so sehr daran gewöhnt, dass die Umstellung Dich zunächst überrascht und eine Überforderung darstellen könnte.
So ist auch der Anblick einer amerikanischen Toilette zunächst mit einer deutlichen Verwunderung verbunden. Denn das Wasser steht deutlich höher und es könnte der Eindruck entstehen, als wäre das WC verstopft.
Doch der höhere Wasserstand ist beabsichtigt. Er hat das Ziel, dass die Extremente komplett vom Wasser umschlossen werden und sich nicht an der Oberfläche befinden. Dadurch ist die Geruchsbelästigung geringer. Allerdings ist der Wasserverbrauch wesentlich höher und es könnte unangenehm während der Nutzung hochspritzen.
Wundere Dich also nicht, wenn das Wasser förmlich in der Kloschüssel steht. Dies ist erwünscht und bei amerikanischen Toiletten üblich.
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