Die Waschmaschine bringt einiges Gewicht auf die Waage und ist im Betrieb hohen Kräften ausgesetzt. Ist die Trommel befüllt und dreht sich mit mehr als 1.000 Umdrehungen, müssen sämtliche Verbindungen dicht sein.
Verantwortlich sind dafür im Wesentlichen die Lager, welche die Kräfte aufnehmen. Sie verhindern, dass die Antriebswelle sich überdreht und einen Schaden erleidet.
Läuft die Maschine unrund oder schleudert sie gar nicht mehr, könnte ein Lagerschaden dafür verantwortlich sein. Prüfe mit der nachstehenden Anleitung, ob solch eine Beschädigung bei Dir aufgetreten ist und behebe den Defekt.
Ursachen des Lagerschadens
Wie gefährdet Deine Waschmaschine ist, hängt maßgeblich von der Ausführung ab. Bei einem Toplader musst Du seltener einen Lagerschaden befürchten. Denn dort sind die Kräfte wesentlich geringer, sodass die Beanspruchung weniger intensiv ausfällt.
Ein höheres Risiko besteht hingegen bei einem Frontlader. Hier befindet sich nur ein Lager an der Drehachse, ohne dass ein Gegenlager zur Verfügung steht. Somit wirken die Kräfte beim Schleudern wesentlich stärker auf das Lager ein und führen schneller zu einem Defekt.
Hohe Kräfte beim Schleudern
Ein Lagerschaden tritt häufiger bei älteren Frontlader Waschmaschinen auf. Bei diesen besteht die Gefahr, dass die Dichtungen porös werden und Wasser eintritt. Dies schädigt das Lager, sodass die Waschmaschine deutliche Auffälligkeiten im Betrieb aufweist.
Ursache hierfür sind die Belastungen, die im Betrieb auftreten. Denn beim Schleudervorgang muss der Frontlader praktisch gegen die Schwerkraft arbeiten. Dies führt zu einer stärkeren Beanspruchung des Lagers.
Zusätzlich ist auf die Beschaffenheit der Dichtungen zu achten. Denn diese sollen eigentlich verhindern, dass die Feuchtigkeit auf das Lager gelangt. Mit den Jahren verschleißen die Dichtungen allerdings und das ehemals weiche Material wird porös. Dadurch dringt das Wasser zum Lager vor und lässt dieses korrodieren. Sowohl die Dichtungen als auch das Lager sind dann nur noch eingeschränkt funktionsfähig, was sich beim Betrieb der Waschmaschine deutlich bemerkbar macht.
Erkennen des Lagerschadens
Dass das Lager beschädigt ist, macht sich zunächst kaum bemerkbar. Im Anfangsstadium vernimmst Du vielleicht einen etwas unrunden Schleudergang und zusätzliche Geräusche. Diese sind aber zu Beginn noch relativ schwach ausgeprägt und könnten zeitweise auch verschwinden. Erst bei bestimmten Füllmengen oder Umdrehungsgeschwindigkeiten, machen sich die Probleme stärker bemerkbar.
Neben der unrunden Bewegung sorgen die porösen Dichtungen dafür, dass Feuchtigkeit austritt. Moderne Modelle könnten dies mittels einer Fehlermeldung anzeigen und Dich darauf hinweisen.
Auffällige Geräusche
Der Lagerschaden sorgt für einen unruhigen Betrieb der Waschmaschine. Die Trommel sitzt nicht mehr stabil, sondern besitzt ein größeres Spiel. Ein Klackern deutet auf das defekte Lager hin, was einen Austausch erfordert.
Um zu prüfen, ob ein Lagerschaden vorliegt, kannst Du selbst die Trommel untersuchen. Öffne die Waschmaschine im leeren Zustand und schiebe die Trommel sanft nach oben. Lässt sich diese leicht bewegen und besteht ein größeres Spiel, spricht dies für einen Lagerschaden.
Drehe die Trommel und achte auf ungewöhnliche Geräusche. Meist lässt sich ein klackerndes Geräusch vernehmen, wenn die Trommel sich dreht.
Reparatur des Lagerschadens
Der Lagerschaden mag zwar ärgerlich sein, ist aber noch nicht das Ende der Waschmaschine. Das Lager lässt sich auswechseln, sodass danach wieder ein fehlerfreier Einsatz möglich ist. Auch ohne handwerkliche Erfahrung ist diese Arbeit möglich, wenn Du eine präzise Anleitung für Dein Modell verfolgst. Im Allgemeinen läuft der Austausch des Lagers wie folgt ab:
Du benötigst einen direkten Zugang zum Lager. Hierfür musst Du die Seitenwand öffnen, hinter welcher sich das Lager befindet. Löse die Schrauben und Du erhältst einen Blick ins Innere. Auf diese Weise ist auch eine genauere Untersuchung des Lagers möglich, um den Defekt zu bestätigen.
Die Antriebswelle ist über einen Riemen mit der Trommel verbunden. Über dieses mechanische System dreht sich die Trommel mehr als 1.000 Mal in der Minute. Ziehe den vorsichtig ab. Bei der Riemenscheibe ist etwas mehr Geschicklichkeit gefragt. Mit etwas Gefühl drehst Du die mittige Schraube hinaus, sodass Du die Riemenscheibe abnehmen kannst.
Das Lager sitzt fest auf der Antriebswelle. Um es abzunehmen, musst Du es lockern. Hierfür befinden sich meist Symbole auf dem Lager, welche anzeigen, in welche Richtung Du mit dem Schraubendreher arbeiten musst. Ist das alte Lager abgenommen, setzt Du die neue Variante auf. Jetzt setzt Du die Waschmaschine wieder zusammen und sie sollte problemlos funktionieren.
Den Lagerschaden ausbessern
Im Betrieb sind die einzelnen Elemente der Waschmaschine hohen Kräften ausgesetzt. Besonders bei Frontladern trifft dies zu, da die Trommel entgegen der Schwerkraft schleudert.
Anfällig ist speziell das Lager, welches auf der Antriebswelle sitzt. Dies soll eigentlich für Stabilität sorgen und ein Überdrehen verhindern. Durch poröse Dichtungen[1]https://www.otto.de/updated/ratgeber/undichte-waschmaschine-so-wechseln-sie-die-tuermanschette-20394/ oder der dauerhaften Belastung könnte es allerdings Schäden aufweisen.
Den Lagerschaden erkennst Du an lauten Geräuschen sowie möglicherweise einem Austreten des Wassers. Wechsel das Lager selbstständig aus, wenn Du Dir diese Arbeit zutraust. Andernfalls ist eine Reparatur durch eine Fachperson erforderlich, welches entsprechend kostspieliger ist.
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