Du hast das Gefühl, ständig auf die Toilette zu müssen. Im Alltag empfindest Du dadurch eine Belastung, da gewöhnliche Tätigkeiten mit einem Stress einhergehen. Es besteht immer die Befürchtung, dass sich die Blase meldet und daher muss stets eine Toilette in der Nähe sein.

Ein Blasentraining kann Dir bei diesem Problem helfen, um die Kontrolle wiederzuerlangen. Dadurch gelingt es Dir, wieder mehr Urin zu speichern, ohne dass dieses zu einem unangenehmen Gefühl beiträgt.

Erfahre, wie das Training abläuft und welche Möglichkeiten Dir dafür zur Verfügung stehen. Dann musst Du nicht mehr ständig mit der schwachen Blase kämpfen, sondern kannst den Alltag wieder ungestört genießen.

Ausgangslage

Zunächst solltest Du einen genauen Überblick darüber anfertigen, wie derzeit Deine Toilettengewohnheiten aussehen. Über mehrere Tage schreibst Du dazu auf, zu welchen Zeiten Du auf die Toilette gehst und wie viel Urin Du dabei ausscheidest. Protokolliere auch Dein Trinkverhalten, um mögliche Besonderheiten festzustellen.

Im Protokoll hältst Du auch fest, ob bestimmte Situationen zum Harndrang führen[1]https://www.tena.de/maenner/wissenswertes-ueber-inkontinenz/haeufiger-harndrang. Gibt es Auslöser, die Dich zum Aufsuchen der Toilette zwingen? Vielleicht hängt es mit der Einnahme von Medikamenten oder Deiner Ernährung zusammen, dass der Toilettengang vermehrt bei Dir auftritt?

Je detaillierter das Protokoll ist, desto eher lassen sich präzise Rückschlüsse daraus ziehen, wie das Blasentraining aufgebaut sein muss. Möglicherweise sind auch Veränderungen der Lebensgewohnheiten zielführend, um weniger von der schwachen Blase betroffen zu sein.

Kläre diese Erkenntnisse mit Deinem Arzt ab und versuche dabei, medizinische Gründe für die Reizblase zu erörtern. Es könnte ein Symptom einer anderen Erkrankung sein, was zuvor abzuklären ist.

Wurde die Ausgangslage genau erfasst und ein Einblick in den gesundheitlichen Zustand gegeben, sind die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Blasentraining geschaffen. Dann kannst Du wieder zu einem angenehmeren Toilettenrhythmus finden und bist nicht vom ständigen Harndrang geplagt.

Durchführung des Toilettentrainings

Nachdem die ersten Grundlagen gelegt wurden, kann nun das eigentliche Toilettentraining beginnen. Dieses geschieht sowohl auf körperlicher als auch mentaler Ebene. Denn unterschiedliche Faktoren tragen dazu bei, dass Du ständig das Gefühl hast auf die Toilette zu müssen.

Toleranz für den Harndrang entwickeln

Bisher hast Du wahrscheinlich bei den ersten Anzeichen des Harndrangs die Toilette aufgesucht. Solch vorbeugende Toilettengänge stellen zwar eine Erleichterung dar, führen aber dazu, dass Du Dir dieses Verhalten angewöhnst. Sobald das kleinste Gefühl besteht, dass die Blase etwas gefüllt ist, möchtest Du Dich auf die Toilette begeben.

Ursächlich ist hierfür auch ein stärkeres Signal, welches von der Blase ausgeht. Denn durch das häufige Wasserlassen werden selbst geringe Harnmengen als größere Last vom Körper interpretiert. Dies verstärkt das Gefühl, auf die Toilette zu müssen.

Daher besteht der erste Schritt darin, das Gefühl des Harndrangs besser auszuhalten. Gehe nicht sofort auf die Toilette, sondern warte etwas ab. Dadurch gewöhnst Du Dir die ständigen Toilettengänge zumindest etwas ab und zeigst Deinem Körper, dass die gefüllte Blase kein Problem darstellt.

Blase dehnen

Eine gesunde Blase besitzt ein maximales Füllvolumen von 500 bis 700ml. Bei Männern ist sie für gewöhnlich etwas größer und aufnahmefähiger. Ab einem Füllstand von 150 bis 250ml entsteht das erste Signal auf die Toilette zu müssen. Somit ist noch eine größere Toleranz vorhanden, bis die Blase tatsächlich ihre Kapazitätsgrenze erreicht.

Denn die Blase ist in der Lage, sich mit steigender Harnmenge auszudehnen. Gehst Du allerdings zügig beim ersten Signal auf die Toilette, verliert die Blase die Fähigkeit sich entsprechend zu weiten. Daher nimmst Du selbst geringe Füllstände intensiver wahr und erfährst einen größeren Druck, die Toilette aufzusuchen.

Indem Du diesem Gefühl nicht sofort nachgibst, sondern den Toilettengang hinauszögerst, trainierst Du die Dehnfähigkeit der Blase. So empfindest Du auch größere Harnmengen als weniger intensiv und tolerierst sie besser.

Regelmäßigkeit angewöhnen

Das Ziel des Blasentrainings besteht nicht nur darin, weniger häufig auf die Toilette zu gehen. Du sollst auch zu einer gewissen Regelmäßigkeit im Alltag zurückfinden, sodass dieser weniger von den Unterbrechungen geprägt ist.

Daher bietet es sich an, bestimmte Zeitfenster festzulegen, in denen Du die Toilette aufsuchst. Vermeide es, Dich zwischendurch zu erleichtern und halte Dich an die festgelegten Zeiten. Daran gewöhnt sich Deine Blase und im Alltag bist Du weniger von dem Druck geprägt auf die Toilette zu müssen.

Zeitabstände zwischen Toilettengängen vergrößern

Mit dem Blasentraining erreichst Du eine längere Zeitspanne zwischen den einzelnen Toilettengängen. Schritt für Schritt verlängerst Du die Abstände der vorher erwähnten Zeitfenster.

Um die Entwicklung genau nachzuvollziehen, könnte es helfen, einen genauen Plan festzuschreiben. Dort schreibst Du genau die Zeiten hinein, in welche Du auf die Toilette gehen möchtest.

Jede Woche nimmst Du Dir zudem vor, länger dem Druck des Harndrangs standzuhalten. Gelingt es Dir zunächst nur für 5 Minuten, wirst Du schon bald 20 Minuten oder länger mit scheinbar voller Blase aushalten. So nimmst Du Dir langsam den Stress und Du wirkst der schwachen Blase[2]https://www.die-rathausapotheke.de/leben/schwache-blase/ entgegen.

Den Harndrang besser aushalten

Der Tipp, die Toilettengänge einfach etwas abzuwarten, ist für Menschen, die unter der gereizten Blase leiden, nicht wirklich hilfreich. Daher sind verschiedene Techniken angebracht, um die Situation zu erleichtern.

Als erster Rat sollte die Entspannung im Vordergrund stehen. Je mehr Du Dich auf den Harndrang fokussierst, desto größer wird der Leidensdruck. Versuche Dich daher auf andere Gedanken zu bringen und abzulenken. Dann merkst Du gar nicht, wie die Zeit verfliegt und Du den Toilettengang hinauszögerst.

Praktisch ist es auch, mit einer speziellen Sitzposition den Druck von der Blase zu nehmen. Beuge Dich im Sitzen mit dem Oberkörper nach vorn. Das Gesäß bleibt auf der Sitzfläche und lediglich der Oberkörper geht näher zum Boden. In dieser Position nimmt der Druck etwas ab und verlagert sich in den Bauchraum. Der Harndrang reduziert sich und Du erfährst eine Erleichterung.

Indem Du versuchst einen entspannteren Zustand zu erreichen und mit einer geeigneten Körperhaltung dem Druck entgegenwirkst, fällt es Dir leichter den Harndrang auszuhalten. Schrittweise zeigt das Training Erfolge, bis Du keinen Leidensdruck mehr spürst.

Trinkverhalten beachten

Menschen, die unter einer schwachen Blase leiden, begehen den Fehler weniger zu trinken[3]https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Dehydration-Was-passiert-wenn-man-zu-wenig-trinkt,dehydrierung100.html. Denn für Sie ist es naheliegend, weniger zu sich zu nehmen, was die Blase belasten könnte. Doch weder für die Blase, noch der allgemeinen Gesundheit ist diese Vorsichtsmaßnahme sinnvoll.

Denn durch den Flüssigkeitsmangel tritt eine größere Reizung der Blase auf. Die Schleimhaut könnte angegriffen sein und dadurch die Beschwerden zunehmen. Obwohl Du weniger trinkst, tritt dennoch ein stärkerer Harndrang in Erscheinung. Erst durch die Aufnahme von genügend Flüssigkeit beruhigt sich die Reizblase wieder.

Über den Tag verteilt solltest Du ausreichend trinken. Als Getränke bieten sich stilles Wasser oder schwarzer Tee an. Auch Kaffee ist in geringen Mengen erlaubt. Mach es Dir zur Gewohnheit, zu jeder Mahlzeit mindestens ein Glas zu trinken.

Ist der Harndrang in der Nacht besonders stark, dann verzichte auf das Trinken zur späten Stunde. Rund 2 Stunden vor dem Schlafengehen kannst Du die Flüssigkeitsaufnahme beenden, um nachts nicht aufzuwachen. Am Morgen ist jedoch das Trinken mindestens eines Glas Wassers notwendig, um den Flüssigkeitsverlust in der Nacht auszugleichen. Denn, ohne dass Du es bemerkst, verlierst Du relativ viel Schweiß und Dein Körper trocknet nachts etwas aus. Stelle das Glas am besten direkt neben Dein Bett, damit Du es am Morgen nicht vergisst.

Als harntreibend gelten Kaffee, grüner Tee sowie Alkohol. Verzichte im Rahmen des Blasentrainings auf diese Getränke, um den Erfolg nicht zu beeinträchtigen.

Das Blasentraining für mehr Lebensqualität

Eine Blasenschwäche stellt eine große Belastung für die meisten Menschen dar. Sie haben das Gefühl ständig eine Toilette in der Nähe haben zu müssen, da andernfalls der Harndrang sich melden könnte.

Liegen keine Erkrankungen vor, handelt es sich bei dieser Form der schwachen Blase um eine Kombination aus körperlichen sowie mentalen Ursachen. Du hast verlernt, das Druckgefühl auszuhalten und die Dehnfähigkeit der Blase ist zurückgegangen, sodass sie schneller Alarm schlägt.

Bist Du davon betroffen, dann führe das Blasentraining durch. Dabei verlängerst Du bewusst den Abstand zwischen den Toilettengängen. Achte auf eine größere Entspannung und gewöhne Dich wieder an das Druckgefühl. So wirst Du ohne Leidensdruck die Blase trainieren und nicht ständig das Gefühl haben, als müsstest Du den Urin loswerden.

Häufige Fragen

Die Blase kannst Du trainieren, indem Du schrittweise die Abstände zwischen den Toilettengängen verlängerst. Du hältst bewusst den Druck aus und zögerst das Wasserlassen hinaus. Dadurch dehnt sich die Blase wieder besser und Du findest zu einer größeren Entspannung zurück.

Liegt der schwachen Blase keine Erkrankung zugrunde, ist das Training eine effektive Maßnahme, um den Leidensdruck zu verringern. Dabei zögerst Du bewusst den Toilettengang hinaus und gehst nicht direkt beim ersten Anzeichen des Harndrangs auf das WC. Dadurch gewinnt die Blase an Flexibilität und mental lernst Du wieder, mit dem leichten Druck besser umzugehen.

Um die Blase zu stärken, bieten sich sämtliche Sportarten an, die ganzheitlich die Muskulatur trainieren. Hierzu gehören Yoga, Pilates oder Gymnastik. Vorteilhaft ist es, wenn dabei direkt die Beckenbodenmuskulatur angesprochen wird.

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