Im Badezimmer gelten Fliesen oder ein Naturstein als die erste Wahl für den Bodenbelag. Diese erweisen sich als pflegeleicht und trotzen der Nässe. Doch hast Du persönlich eine andere Vorliebe und empfindest einen Holzboden im Bad als gemütlicher und komfortabler, könntest Du auf Vorurteile treffen. Denn der Holzboden ist seltener im Badezimmer verbreitet und es besteht die Befürchtung, dass dieser schneller einen Schaden erleidet.

Doch ist der Holzboden überhaupt für das Bad geeignet oder bewahrheiten sich die Befürchtungen, dass durch die höhere Feuchtigkeit Beschädigungen auftreten? Folgend erfährst Du, wie es mit dem Holzboden im Bad klappt und worauf Du achten musst.

Welche Holzarten sind für das Bad geeignet?

Das Holz ist im Badezimmer besonderen Beanspruchungen ausgesetzt. Es herrscht eine höhere Luftfeuchtigkeit und direkte Nässe auf dem Boden lässt sich kaum vermeiden. Du verlässt die Dusche und selbst wenn Du auf eine saubere Umgebung achtest, gelangt doch etwas Wasser direkt auf den Holzboden.

Holz ist ein natürliches Material. Es reagiert mit dem Wasser und könnte sich im Laufe der Zeit verändern. Es wird morsch und verliert seine eigentlich gewünschten Eigenschaften. Du müsstest den Boden häufiger auswechseln und das Gefühl der Wohlfühloase will nicht aufkommen.

Beim Holzboden im Bad musst Du darauf achten, dass die gewählten Hölzer dafür geeignet sind. Diese erweisen sich als robuster und zeigen keine unerwünschte Veränderung unter dem Einfluss der Feuchtigkeit.

Entscheidest Du Dich für einen natürlichen Holzboden, dann verwende die folgenden Hölzer.

  • Tropenhöhlzer wie Teak, Merbau oder Jotoba

In ihrer natürlichen Umgebung sind die Tropenhölzer bereits einer hohen Feuchtigkeit ausgesetzt. Sie wachsen in einer feuchtwarmen Umgebung heran und sind optimal an diese Bedingungen angepasst. Beim Kauf solltest Du jedoch darauf achten, dass es sich um Hölzer aus einer nachhaltigen Quelle handelt. Hierfür stehen verschiedene Zertifizierungen[1]https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/waelder/waldbewirtschaftung/holz.html, auf die Du beim Kauf Rücksicht nehmen solltest. Andernfalls ist die Gefahr groß, dass es sich um einen Raubbau am Regenwald handelt.

  • Robuste einheimische Hölzer wie Eiche, Lärche, Douglasie oder Nussbaum

Auf der Suche nach den passenden Hölzern musst Du nicht in die Ferne schweifen. Es gibt auch einige passende Sorten, die direkt vor der Haustür wachsen. Je nach Farbgebung kommen verschiedene Holzarten in Frage. Für einen dunkleren, edleren Stil erweisen sich etwa die Wallnuss oder Räuchereiche als ideal. Etwas heller sind hingegen die Douglasie oder, je nach individueller Färbung, die Lärche. So hast Du einen relativ viel Spielraum und kannst Dein Badezimmer ganz nach Deinen Wünschen gestalten.

  • Ungeeignet für das Badezimmer – Buche

Als eine der am häufigsten angepflanzten Bäume, könnte auch die Buche in Betracht kommen. Wird sie doch bei einigen Möbelstücken verwendet und fällt daher auch im Bad in die engere Auswahl. Für das Badezimmer ist dieses Holz allerdings nicht geeignet. Unter dem Einfluss der Feuchtigkeit quillt die Buche auf und würde daher nicht am Boden verbleiben.

Verlegen des Holzbodens

Die Wahl der richtigen Holzart ist nur der erste Schritt, damit Du einen qualitativen Holzboden im Bad erhältst. Ebenso wichtig ist das fachgerechte Verlegen. Anders als etwa im Wohnzimmer besteht im Badezimmer der Anspruch, dass der Holzboden absolut dicht verlegt wird. Andernfalls könnte sich dort das Wasser sammeln und seine Spuren hinterlassen.

Daher gilt die Empfehlung, dass die Arbeit lieber Profis übernehmen. Hast Du bereits Erfahrung im Verlegen von Böden gesammelt, könnte dieses Projekt dennoch gut ausgehen. Für einen Einstieg in die Welt des Handwerkens ist der Holzboden jedoch zu anspruchsvoll und es lauern einige Stolpersteine. Bei Zweifeln solltest Du Dich daher an Fachleute wenden, die den Holzboden ordnungsgemäß verlegen.

  • Boden vorbereiten

Vor dem eigentlichen Verlegen musst Du sicherstellen, dass der Boden absolut sauber ist. Bereit diesen vor, damit er fett- und staubfrei ist. Dann gelingt das gleichmäßige Verlegen, ohne dass sich Wölbungen auftun.

  • Richtung des Holzes

Der Eindruck des Holzes hängt maßgeblich vom Licht ab. Trifft dieses länglich auf den Holzboden, wirkt dies unharmonisch. Daher gilt die Empfehlung, den Bodenbelag lieber quer zur natürlichen Lichtquelle auszurichten. Nimm hierbei Rücksicht auf die jeweiligen Eigenschaften und die optische Gestaltung des Bodens.

  • Wasserfester Leim

Die Holzböden sind natürlich nicht frei von jeglicher Feuchtigkeit. Damit das Holz sich nicht löst, ist ein wasserfester Leim notwendig. Ebenso dürfen die weiteren verwendeten Materialien nicht rosten. Dies gilt zum Beispiel für Nägel, die sich im Holzboden befinden.

  • Weitere Nachbehandlung

Um einen zusätzlichen Schutz zu bieten, musst Du das Holz nach dem Verlegen behandeln. Hierzu gehören das Ölen, Wachsen oder Lackieren. Auf diese Weise erleichterst Du die Pflege und verlängerst die Haltbarkeit. Das Holz behält für längere Zeit seine natürliche Farbe und hinterlässt einen schönen Eindruck.

  • Fugen abdichten

Eine weitere Maßnahme gegen das Eindringen der Feuchtigkeit stellt das Abdichten der Fugen dar. Am Rand des Holzbodens nimmst Du am besten eine Dichtungsmasse. Zwischen den einzelnen Holzdielen bietet sich das Einbringen von Dichtungsbändern an. Mit dieser Arbeit stellst Du sicher, dass das Holz keinerlei Angriffsfläche für die Feuchtigkeit bietet.

Pflegehinweise

Der Holzboden im Badezimmer ist nun vollständig verlegt und ist bereit zur Nutzung. Damit dieser nicht nach wenigen Monaten bereits deutliche Spuren aufweist, helfen Dir die folgenden Pflegetipps. Damit sieht der Holzboden auch nach einigen Jahren noch hochwertig aus.

Staunässe vermeiden

Mit der Wahl der robusten Hölzer hast Du bereits eine wichtige Maßnahme getroffen, damit die Feuchtigkeit kaum Schäden hinterlässt. Doch ganz an die Robustheit von Fliesen oder Naturstein kommt der Holzboden nicht heran. Daher musst Du, was die Feuchtigkeit angeht, vorsichtiger sein.

Wasserspritzer sind kein Problem und sollte der Boden aushalten. Vermeide es allerdings, dass sich kleinere Pfützen bilden. Das stehende Wasser musst Du sofort aufwischen. Achte zudem auf eine annehmbare Luftfeuchtigkeit im Badezimmer und lass diese nicht zu hoch ansteigen. Stoßlüfte regelmäßig, um die feuchte Luft gegen trockenere auszutauschen.

Holzboden wischen

Im Badezimmer ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Zahnpasta auf dem Boden landet oder das Shampoo nicht nur in der Duschkabine verbleibt. Der Boden ist einer hohen Beanspruchung ausgesetzt, weshalb eine regelmäßige Pflege wichtig ist.

Für die Reinigung des Holzbodens reicht einfaches Wasser aus. Wische den Boden leicht feucht, aber keinesfalls nass. Verzichte auf aggressive Reinigungsmittel oder hochchemische Produkte. Als natürliches Material ist das Holz etwas empfindlicher, was Du bei der Reinigung berücksichtigen musst.

Ölen des Holzbodens

Beim Verlegen wurde der Holzboden bereits entsprechend behandelt. Auch in der Folgezeit bietet es sich an, den Boden regelmäßig zu ölen. Etwa einmal im Jahr ist solch eine Grundbehandlung sinnvoll.

Verwende ein Öl, welches einen Schutz gegen die Feuchtigkeit gewährt. Trage das Öl auf dem gesamten Boden auf, damit es als Holzschutz dient. Während der Arbeit ist es wichtig, dass eine gute Belüftung des Badezimmers besteht. Warte, bis das Öl komplett getrocknet ist und anschließend ist die Nutzung wieder uneingeschränkt möglich.

Der Holzboden im Bad

Holzböden erfreuen sich in der gesamten Wohnung einer hohen Beliebtheit. Im Wohnzimmer sind die Holzdielen sowohl optisch ansprechend als auch robust. Für das Badezimmer wünschst Du Dir auch eine gemütlichere Wohnatmosphäre und möchtest dafür den Holzboden verwenden. Doch es besteht die Befürchtung, dass das natürliche Material in Feuchträumen einen Schaden nehmen könnte.

Diese Bedenken sind mit der richtigen Wahl des Holzes nicht berechtigt. Es gibt einige Holzarten, die auch im Badezimmer zum Einsatz kommen können. Sowohl Tropenhölzer als auch einheimische Arten sind widerstandsfähig genug, um der Feuchtigkeit zu trotzen. Wähle die optimale Sorte und lasse den Bodenbelag von Fachleuten verlegen. Dann kannst Du auch im Badezimmer den Holzboden ohne Probleme als Alternative zu Fliesen benutzen.

Häufige Fragen

Im Badezimmer kannst Du auch Holzböden verwenden. Geeignet sind Tropenhölzer sowie auch einheimische Arten. Bei Tropenhölzer musst Du darauf achten, dass diese aus zertifizierten nachhaltigen Quellen stammen. Möchtest Du lieber auf regionale Hölzer setzen, sind dafür die Lärche, Eiche oder Nussbäume eine Option.

Damit das natürliche Material nicht an Widerstandskraft und Strahlkraft verliert, ist eine Nachbehandlung notwendig. Verwende ein Öl, welches vor Feuchtigkeit schützt und das Holz wird bei der Benutzung keine Probleme bereiten.

Das Einlassen des Holzbodens beschreibt das Versiegeln. Damit wird sichergestellt, dass keine Feuchtigkeit eindringt und der Boden widerstandsfähiger gegenüber Verunreinigungen ist. Das Versiegeln kann sowohl mit Öl als auch Lack geschehen.

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