Das Duschen soll eigentlich zur Reinigung der Haut beitragen und ein frisches Gefühl vermitteln. Doch nicht immer ist das Duschen so wohltuend und problemlos möglich.
Verspürst Du nach dem Duschen einen Juckreiz, ist dies auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Nachstehend erfährst Du, wieso die Haut nach dem Duschen anfängt zu jucken und wie Du diese Beschwerden in den Griff bekommst.
Gründe für das Jucken nach dem Duschen
Du genießt eine lange, warme Dusche und erfährst dabei eine Entspannung. Für den Geist ist das Duschen am Morgen oder Abend eine Wohltat und lindert den Stress.
Für die Haut ist das Duschen in begrenztem Maße sinnvoll und entfernt Verunreinigungen. Das tägliche Duschen ist hierfür allerdings nicht notwendig. Eigentlich ist es ausreichend, etwa jeden zweiten Tag zu duschen, um die Haut vom Schutz zu befreien.
Duschst Du häufiger, könnte dies den Säureschutzmantel der Haut beeinträchtigen. Denn dieser natürliche Film stellt eine erste Barriere vor Krankheitserregern dar.
Das Duschen stellt eine Belastung für den Säureschutzmantel dar. Er wird, ebenso wie die Verunreinigungen, abgewaschen. Damit ist Deine Haut zunächst Krankheitserregern schutzlos ausgeliefert.
Zudem begünstigt das Duschen das Austrocknen der Haut. Sie verliert ihre natürliche Feuchtigkeit und damit könnte der Juckreiz einhergehen.
Ist Deine Haut empfindlicher, dann reduziere die Anzahl der Duscheinheiten. So erhält diese mehr Zeit zur Regeneration und der Schutzfilm wird in seiner Funktion weniger beeinträchtigt.
Folgend sind Risikofaktoren aufgelistet, die zur Austrocknung und Schwächung der Haut beitragen.
Heiße Wassertemperatur
Eine heiße Dusche sorgt für eine besonders intensive Entspannung. Genießt Du es am Abend unter dem warmen Wasser zu stehen, mag dies für Deine Seele einen wohlverdienten Ausgleich darstellen.
Deiner Haut tust Du mit der heißen Wassertemperatur allerdings nichts Gutes. Sie sorgt dafür, dass der Schutzfilm mehr zerstört wird und die Haut an Feuchtigkeit verliert.
Besser ist es daher, die Temperatur etwas zu reduzieren. Dann schonst Du Deine Haut und leidest weniger unter einem Juckreiz.
Zu häufiges Duschen
Die meisten Menschen in Deutschland duschen täglich. Dafür bieten sich der Morgen oder der Abend an.
Hast Du eine besonders empfindliche Haut[1]https://www.eau-thermale-avene.de/deine-haut/empfindliche-haut, könnte das tägliche Duschen zu viel sein. Dann hat der Schutzfilm nicht genügend Zeit, um sich zu regenerieren und die trockene Haut entsteht.
Halte die Duschen lieber etwas kürzer und verzichte darauf, wenn Du Dich am Tag kaum körperlich betätigt hast. Dann reicht es aus, jeden zweiten Tag zu duschen und Du gönnst Deiner Haut eine längere Erholung.
Unverträgliches Shampoo
Um die juckende Haut zu lindern, nutzt Du verschiedene Pflegeprodukte. Doch diese können gerade daran beteiligt sein, dass der Juckreiz nach dem Duschen auftritt.
Denn einige Duschgels oder Shampoos mögen zwar einen angenehmen Duft versprechen und Verunreinigungen abwaschen, doch diese aggressive Vorgehensweise ist auch für Deine Haut eine Belastung. Es könnte zu einer allergischen Reaktion[2]https://www.merkur.de/leben/gesundheit/giftstoffe-duschgel-erkennen-ihrer-haut-dass-falsche-produkt-nutzen-zr-11758156.html oder anderen Hautveränderungen kommen, die darauf hindeuten, dass die Produkte mit Probleme verbunden sind.
Verwende lieber so wenig Pflegeprodukte wie möglich und achte darauf, dass diese pH-hautneutral sind. Dann beeinträchtigen sie weniger den Säureschutzmantel und Deine empfindliche Haut reagiert mit weniger Beschwerden.
Hauterkrankung
Duschst Du bereits mit kühlerem Wasser und verzichtest auf stark parfümierte Duschgels, könnte eine Hauterkrankung die Ursache dafür sein, dass der Juckreiz nach dem Duschen auftritt. Hierfür kommen verschiedene Krankheiten in Betracht. Zur Sicherheit solltest Du einen Dermatologen aufsuchen, um eine präzise Diagnose zu erhalten.
So könnte etwa die atopische Dermatitis zum Juckreiz führen. Dabei handelt es sich um eine chronische Hauterkrankung. Die Haut reagiert hierbei auf verschiedene Reize überempfindlich. Neben dem Duschen tragen auch emotionaler Stress sowie Nahrungsmittel oder Pollen zur Entstehung der Hautveränderungen bei. Rund 5 bis 20% aller Kinder sind davon betroffen, weshalb eine frühzeitige Diagnose wichtig ist, um die Symptome zu lindern.
Deutlich seltener ist Aquagener Pruritus. Dies beschreibt eine Überempfindlichkeit der Haut, wonach in der Folge des Wasserkontakts der Juckreiz auftritt. Dieser hält durchschnittlich 40 Minuten an, wobei eine Hautveränderung nicht auftritt.
Dies sind nur zwei Beispiele, die mit einem Juckreiz nach dem Duschen im Zusammenhang stehen. Beschreibe Deine Symptome beim Dermatologen und dort sollte Klarheit darüber entstehen, weshalb die Hautprobleme auftreten.
Dem Juckreiz vorbeugen
Die gute Nachricht ist, dass selten ernste Hauterkrankungen zum Jucken führen. Meist ist dies auf Deine Körperpflege und Gewohnheiten zurückzuführen. Nutze die nachstehenden Tipps zur Hautpflege und der Juckreiz wird deutlich seltener auftreten.
Weniger häufig duschen
Das Duschen ist für empfindliche Haut eher eine Belastung als Wohltat. Daher empfiehlt es sich, seltener zu duschen und die Dauer kürzer zu halten. Je nach Jahreszeit reicht es aus, wenn Du jeden zweiten Tag oder noch weniger duschst.
Nutze lieber lauwarmes Wasser und verzichte auf das Baden. Das Wasser beeinträchtigt den natürlichen Schutzmantel und daher solltest Du die äußeren Einflüsse minimieren.
Natürliche Pflegeprodukte verwenden
Während der Dusche bieten sich pH-neutrale Duschgels an. Diese schonen die Hautschicht und wirken nicht wie ein Fremdkörper. Verzichte auf Produkte, die stark parfümiert sind.
Nach dem Duschen kannst Du dem Juckreiz mit der richtigen Pflege ebenfalls entgegenwirken. Trage rückfettende oder feuchtigkeitsspendende Cremes auf, um das Austrocknen der Haut[3]https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/trockene-haut-ursachen-und-tipps-741765.html zu verhindern. Generell empfiehlt es sich lieber natürliche Pflegeprodukte zu verwenden.
Haut sanft abtrocknen
Ein weiterer oftmals unterschätzter Faktor ist das Abtrocknen. Reibst Du mit dem Handtuch auf Deiner Haut und übst einen größeren Druck aus, gilt dies ebenso als Auslöser für den Hautausschlag.
Besser ist es, wenn Du Deine Haut mit tupfenden Bewegungen abtrocknest. Nutze dafür lieber ein weicheres Handtuch.
Gleiches gilt auch für Deine Kleidung. Reibt diese ständig auf der Haut oder ist wenig atmungsaktiv, stellt dies ein Problem dar. Bio-Baumwolle und Seide bieten sich für Personen mit einer empfindlichen Haut an.
Vor äußeren Einflüssen schützen
Das Wasser ist möglicherweise nur ein Trigger, der zum Juckreiz führt. Weitere Einflüsse sind etwa die UV-Strahlung, Luftverschmutzung oder besonders warme oder kalte Temperaturen.
Vermeide diese Einflüsse, um Deine Haut nicht zu überfordern. Dies sind alles Faktoren, die eine Neurodermitis befördern und somit zum Juckreiz beitragen.
Die Haut schonen
Obwohl das Duschen als Hygienemaßnahme gesehen wird, ist sie für die Haut nicht immer positiv behaftet. Denn der intensive Kontakt mit dem Wasser führt dazu, dass der körpereigene Schutzmantel gestört wird. Denn so sehr das Duschgel die Verunreinigungen abwäscht, trifft dies auch auf die Hautbarriere zu.
In der Folge verliert die Haut ihre Abwehrkräfte und Erreger, wie Bakterien oder Pilze dringen leichter ein. Zudem trocknet die Haut aus und Entzündungen oder andere Veränderungen treten auf.
Dusche weniger häufig, kürzer und nur mit natürlichen Pflegeprodukten, um Deiner Haut diese Belastung nicht zuzumuten. Tritt dennoch der Juckreiz ständig in Erscheinung, dann suche einen Hautarzt auf. Dort erhältst Du eine sichere Diagnose und erfährst genauer, wie Du mit diesen Beschwerden umgehen solltest.
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