Mit einer Dusche ist eigentlich der Wunsch verbunden, angenehm zu riechen und den Schweißgeruch loszuwerden. Insbesondere nach dem Aufstehen liegt der Geruch noch auf Deiner Kleidung und Deinem Körper.

Stellst Du jedoch fest, dass selbst nach dem Duschen noch ein erheblicher Körpergeruch auftritt, ist dies nicht nur unangenehm, sondern könnte auf eine Erkrankung hindeuten. Erfahre, weshalb der Geruch in Erscheinung tritt und wie Du diesen in den Griff bekommst.

Weshalb der Schweißgeruch auftritt

Das Schwitzen ist ein natürlicher Schutz des Körpers und eine Reaktion, um ein Überhitzen zu vermeiden. Der Schweiß auf der Haut führt zu einer Verdunstungskälte und hilft dabei, die Temperatur auf einem gesunden Niveau zu belassen.

Der Schweiß an sich ist allerdings noch nicht der Auslöser für den Körpergeruch. Denn der reine Schweiß ist geruch- und farblos.

Für den unangenehmen Geruch sorgen indes Bakterien, die sich auf der Haut ansammeln. Die Bakterien befinden sich überwiegend in der Achselgegend[1]https://www.stozzon.de/koerpergeruch, aber auch vereinzelt auf der Haut. Daher geht der Geruch in der Regel von den Achseln aus.

Nicht in allen Teilen dieser Erde sind diese Bakterien auf der Haut aktiv. In weiten Regionen Asiens ist das Transportprotein, welches für den Geruch verantwortlich ist, bei den Einheimischen nicht aktiv. Sie schwitzen zwar genauso intensiv wie Europäer, doch geht dies nicht mit einem unangenehmen Geruch einher. Bei Ihnen können die Bakterien nicht das „Futter“ finden, welches nach der Zersetzung zum Körpergeruch führt.

Das Schwitzen sowie der Geruch sind in Teilen also genetisch bedingt. Bakterien befinden sich in der Achselgegend und auf der Haut. Diese zersetzen die Bestandteile des Schweißes und der Geruch tritt auf.

Damit lässt sich der Geruch selbst mit einer intensiven Hygiene nicht vollständig verhindern. Die Bakterien werden immer etwas Futter finden und zur Geruchsbildung beitragen.

Tritt der Geruch bei Dir jedoch auch an kälteren Tagen auf und duschst Du regelmäßig, könnten die folgenden Ursachen dazu beitragen.

Übermäßiges schwitzen

Direkt verantwortlich für den Schweißgeruch sind Bakterien, die den Schweiß zersetzen. Damit trägt indirekt die Schweißmenge zur Geruchsbildung bei. Schwitzt Du übermäßig, ist dies mit einem deutlicheren Geruch verbunden und trotz Duschen stellt sich keine Verbesserung ein. Die Gründe für das übermäßige Schwitzen sind vielfältig. Dazu zählen:

  • Hohe Stressbelastung

Körper und Geist bilden eine Einheit, die für ein gesundes Zusammenspiel maßgeblich ist. Eine hohe Stressbelastung erweist sich für Deinen seelischen Zustand als schädlich und geht mit verschiedenen Krankheitssymptomen einher. Der Stress führt in erster Linie zu einer Aktivierung des Nervensystems und beschleunigt den Stoffwechsel. Damit nimmt der Herzschlag zu, der Blutdruck steigt und Du neigst eher zum Schwitzen, da der Körper die höhere Aktivität ausgleichen muss.

Die Schweißbildung ist zudem eine direkte Folge einer Nervosität. Vor einer Prüfung, einer Präsentation oder einem Bewerbungsgespräch ist es völlig natürlich, dass die Handflächen etwas feucht sind. Dies ist ebenfalls auf die höhere Erregung und Aktivierung des Nervensystems zurückzuführen.

  • Körperliche Anstrengung

Wenig überraschend sorgt auch körperliche Anstrengung dafür, dass Du vermehrt schwitzt. Dein Körper verhindert auf diese Weise eine Überhitzung und es handelt sich um eine natürliche Reaktion.

Die Schweißbildung tritt nicht nur unmittelbar mit der sportlichen Tätigkeit auf. Je nach Intensität ist der Herzschlag und der Kreislauf auch einige Zeit danach noch beschleunigt. So kann es etwa eine Stunde dauern, bis Du wieder zur Ruhe kommst. Duschst Du hingegen direkt nach dem Training, fängst Du im Anschluss wieder stärker an zu schwitzen. Daher empfiehlt es sich zunächst den Kreislauf zu beruhigen und danach zu duschen.

  • Hormonschwankungen

Hormone beeinflussen maßgeblich den Stoffwechsel. Im Rahmen einer Schilddrüsenüberfunktion, einer Schwangerschaft oder den Wechseljahren, gerät der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht. Ist der Stoffwechsel angeregt, zeigt sich dies an einer vermehrten Schweißbildung. Bei den Wechseljahren führt dies regelrecht zu Hitzewallungen, welche von einem Herzklopfen begleitet werden.

Erkrankungen

Tritt der Schweißgeruch nach dem Duschen auf und scheint eine intensivere Körperpflege keinen Effekt zu besitzen, könnte eine krankhafte Schweißbildung vorliegen. Dann ist die Schweißmenge unbeeinflusst von Deinem Lebensstil oder der Anstrengung und trotz Duschen tritt schnell der Schweißgeruch in Erscheinung. Die folgenden Erkrankungen können zur vermehrten Schweißbildung führen.

  • Bromhidrose

Das übermäßige Schwitzen bzw. das Auftreten des intensiven Geruchs wird als Bromhidrose[2]https://www.msdmanuals.com/de/profi/erkrankungen-der-haut/krankhaft-vermehrte-schwei%C3%9Fbildung/bromhidrosis bezeichnet. Diese wird in die apokrine und ekkrine Variante unterteilt. Bei der ekkrine Bromhidrose sind überwiegend die Füße betroffen. Dort bildet sich vermehrt Schweiß und in Verbindung mit dem Abbau des Keratins, tritt der Geruch auf. Ausgelöst wird diese Form durch eine Stoffwechselstörung.

Bei der apokrinen Bromhidrose tritt die Schweißbildung hingegen in der Achselgegend statt. Diese Form zeigt sich meist zu Beginn der Pubertät, da dort die Schweißdrüsen ihre Funktion aufnehmen.

Gesundheitlich mag die Bromhidrose keine Gefahr darstellen. Dennoch geht mit dem Schweißgeruch ein Leidensdruck einher, welcher schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben besitzt.

  • Diabetes

Eine ernsthafte Erkrankung, die einen Einfluss auf die Schweißbildung besitzt, ist die Diabetes. Kommt es zu einer Unterzuckerung, führt dies zu einem Herzrasen und der vermehrten Schweißbildung. Auch Nervenschäden tragen zu diesem Phänomen bei.

Als Besonderheit besteht beim Diabetes Typ 1 der veränderte Geruch. Vergeht zu viel Zeit zwischen den einzelnen Mahlzeiten, geht dies mit einem süßlichen Mundgeruch einher. Dieser erinnert an Nagellackentferner und ist für Außenstehende deutlich wahrnehmbar.

Natürliche Mittel gegen den Körpergeruch

Tritt trotz duschen der Körpergeruch auf, solltest Du prüfen, ob die vorher beschriebenen Ursachen auf Dich zutreffen. Im Rahmen einer Erkrankung ist eine ärztliche Untersuchung und Therapie notwendig. Du könntest aber zunächst mit natürlichen Mitteln versuchen, den Schweißgeruch einzudämmen.

Schweißhemmende Hausmittel

Damit der Schweißgeruch nicht so intensiv in Erscheinung tritt, kannst Du zunächst versuchen mit natürlichen Mitteln die Schweißbildung zu hemmen. Hierfür besitzen Salbei, Apfelessig oder die Zitrone eine adstringierende Wirkung. Stelle eine Sud aus dem Salbei her oder reibe den Apfelessig oder die Zitrone nach dem Duschen im Bereich der Achsel ein. Dann sollte die Schweißbildung nach dem Duschen zurückgehen und der Geruch weniger auffällig sein.

Wechselduschen

Du kannst Deinen Körper aber auch gegen die heißen Temperaturen trainieren und so dazu beitragen, dass Du im Sommer weniger stark schwitzt. Als förderlich erweisen sich Wechselduschen, welche Deinen Kreislauf stärken. Verwende abwechselnd warmes und kaltes Wasser während des Duschvorgangs. Beende das Duschen mit kaltem Wasser, um die Poren zu schließen. Dann schwitzt Du im Anschluss weniger und fühlst Dich wesentlich frischer.

Anpassung der Körperpflege

Auch Deine tägliche Routine im Rahmen der Körperpflege beeinflusst, ob ein starker Schweißgeruch auftritt. Da die Bakterien sich überwiegend in den Achselhaaren aufhalten, ist es hilfreich diese Bereiche zu rasieren. So nimmst Du den Bakterien ihren Lebensraum und hemmst etwas den Geruch.

Dusche zudem nicht zu lange oder zu heiß. Dies trägt zur Schweißbildung bei und stört die natürliche Schutzschicht der Haut. Eine Dusche von 5 Minuten ist vollkommen ausreichend, um die Verunreinigungen zu beseitigen.

Probiere zudem andere Deos aus. Vielleicht führen Varianten mit einer antibakteriellen oder antitranspiranten Wirkung zum Erfolg? Im Handel sind einige Produkte erhältlich, die speziell bei einem starken Schweißgeruch eine Linderung versprechen.

Medizinische Optionen

Zeigen sich die bisherigen Maßnahmen als wenig erfolgreich, solltest Du Deinen Arzt aufsuchen und die Gründe für die Schweißbildung erörtern. Denn keinesfalls solltest Du das Problem kleinreden. Der Schweißgeruch stellt einen seelischen Leidensdruck dar und erweist sich als hinderlich in sozialen Situationen. Daher wird Dein Hausarzt darum bemüht sein, eine Lösung für die Belastung zu finden und dies nicht als Kleinigkeit abtun.

Starkes Antitranspirant

Zeigen die im Handel verfügbaren Antitranspirante keine ausreichende Wirkung, könnten Cremes oder Medikamente gegen das Schwitzen helfen. In der Apotheke erhältst Du Deos mit Aluminiumsalzen, welche für viele Betroffene eine Linderung darstellen.

Botox Injektionen

In schwereren Fällen könnte eine Injektion des Nervengiftes Botox die Aktivitäten der Schweißdrüsen senken. Das Botox wird direkt in die Achseln oder den betroffenen Regionen gespritzt und unterdrückt die Weiterleitung der Nervenreize. So stoppt es die Schweißproduktion zuverlässig. Allerdings lässt die Wirkung mit der Zeit nach, sodass eine häufigere Wiederholung notwendig ist. Entscheide daher, ob diese Injektionen vor dem Sommer für Dich sinnvoll erscheinen. Als dauerhafte Anwendung ist das ständige Injizieren von Botox nicht zu empfehlen.

Entfernung der Schweißdrüsen

Tritt der Schweißgeruch das gesamte Jahr über vermehrt auf und haben bisherige Anwendungen keine Verbesserung gezeigt, bleibt im letzten Schritt eine Entfernung der Schweißdrüsen. Dabei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, bei welchem Teile des Gewebes entfernt werden. Dieses Vorgehen wird als Kürettage bezeichnet.

Als Alternative ist auch die Iontophorese als Behandlungsmöglichkeit gegeben. Bei dieser werden über Stromimpulse natürliche Arzneistoffe in die Haut transportiert. Diese Anwendung bietet sich bei Schweißfüßen oder schwitzigen Händen an. Allerdings ist die Wirkung selten dauerhaft und führt nicht bei jedem Betroffenen zu einer Reduzierung der Schweißbildung.

Der Schweißgeruch nach dem Duschen

Der Schweißgeruch nach dem Duschen sollte eigentlich nicht mehr wahrnehmbar sein. Denn mit dem Wasser und dem Auftragen des Duschgels spülst Du den Schweiß ab und damit verfliegt auch der Geruch.

Tritt dennoch der Schweißgeruch in Erscheinung, ist dies meist auf eine übermäßige Schweißbildung zurückzuführen. Der Schweiß bildet sich bereits nach dem Duschen relativ zügig und die auf der Haut sitzenden Bakterien zersetzen diesen. Dadurch entsteht der typische Schweißgeruch[3]https://www.haut.de/haut/schwitzen/entstehung-von-koerpergeruch/.

Die Ursachen sind vielfältig und können etwa mit dem Lebensstil als auch mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zusammenhängen. Versuche zunächst Dein Duschverhalten zu ändern und probiere stärkere Antitranspirante aus, um den Schweißgeruch zu verhindern.

Führt dies nicht zum Erfolg, dann suche Deinen Arzt auf, um das Problem zu schildern. Meist lässt sich mit einem aluminiumhaltigen Deo die Schweißbildung reduzieren, sodass der Geruch deutlich zurückgeht. Dann zeigt das Duschen seine gewünschte Wirkung und Du leidest nicht mehr unter dem unangenehmen Körperduft.

Häufige Fragen

Tritt der Körpergeruch trotz Duschen auf, liegt die Ursache in der Regel in einer übermäßigen Schweißproduktion begründet. Das Duschen hilft daher nur kurzzeitig und innerhalb kürzester Zeit tritt der Schweißgeruch wieder auf. Ergründe die Ursachen für die übermäßige Schweißbildung und suche im Zweifelsfall den Arzt auf, um eine Erkrankung auszuschließen.

Tritt der Schweißgeruch nach dem Duschen auf, solltest Du in erster Linie die Schweißbildung unter Kontrolle bringen. Dies gelingt, indem Du Wechselduschen ausführst, natürliche Mittel, wie Salbei oder Zitrone unter den Achseln aufbringst oder ein Antitranspirant verwendest. Je weniger Du ins Schwitzen gerätst, desto geringer ist die Geruchsbelastung.

Unter den Achseln befinden sich die aktivsten Schweißdrüsen. Tritt dort der intensivste Geruch auf, dann halte die Achselhaare möglichst kurz, damit die Bakterien dort keinen Lebensraum vorfinden. Verwende ein Antitranspirant, um die Schweißbildung zu reduzieren. Im Extremfall helfen nach ärztlicher Untersuchung eine Botox-Behandlung oder das Entfernen der Schweißdrüsen.

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