Nach einer Impfung musst Du zunächst etwas rücksichtsvoller mit Deiner Gesundheit umgehen. Der Einstich stellt eine kleine Wunde dar und je nach Mittel, belastet dies mehr oder weniger stark Dein Immunsystem.
Möchtest Du eine warme Dusche genießen, um Dich von dem Stress der Impfung zu erholen, könnte die Angst bestehen, dass die Feuchtigkeit schädlich ist. Schließlich besteht die Empfehlung, bei offenen Wunden lieber das Wasser zu meiden.
Wann darfst Du nach einer Impfung wieder duschen und welche anderen Einschränkungen könnten bestehen?
Das Duschen ist problemlos möglich
Eine Impfung geht mit für manche Personen mit einem höheren Stress einher. Die Angst vor Spritzen ist weit verbreitet und stellt sowohl Eltern als auch Kinder auf eine Belastungsprobe. Dieser Stress äußert sich in der Arztpraxis mit einer größeren Schweißbildung. Dein Herzschlag ist erhöht und unter den Achseln sammelt sich die Feuchtigkeit.
Hast Du die Impfung überstanden, geht das Stressniveau zurück. Du kommst wieder zur Ruhe und erholst Dich von den Strapazen. Zu Hause angekommen, würdest Du am liebsten Duschen und die Kleidung wechseln. Doch das Pflaster befindet sich noch an der Injektionsstelle und Du hast Befürchtungen, dass das Duschen ein Risiko darstellt.
Früher war die Meinung weit verbreitet, dass nach der Impfung das Wasser zu meiden ist. Die Wunde müsse erst ordentlich verheilen, bis das Duschen die Heilung nicht mehr beeinträchtigt.
Mittlerweile gilt diese Einschränkung jedoch als veraltet. Nach der Impfung kannst Du praktisch unverzüglich wieder duschen. Die Injektionsstelle ist mit einem Pflaster bedeckt und die geringen Mengen Feuchtigkeit stellt keine Beeinträchtigung dar.
Auch die Wirksamkeit des Impfstoffes wird von der Dusche nicht in Mitleidenschaft gezogen. Das Mittel wirkt unabhängig von der Dusche und stellt keine Gesundheitsgefahr dar.
Mythos, dass das Duschen nach der Impfung verboten sei
Der Glaube, dass nach einer Impfung weder das Schwimmen noch das Duschen erlaubt sind, hält sich hartnäckig. Diese Meinung ist in allen Bevölkerungsschichten verbreitet und erst in letzter Zeit setzt sich die Erkenntnis durch, dass das Duschen nach einer Impfung kein Problem ist. Doch woher kommt der Mythos, dass nach Impfungen das Wasser zu meiden ist?
Der Mythos mit dem Duschen nach einer Impfung lieber zu warten besitzt einen wahren Ursprung. Er geht auf die Empfehlung nach einer Pockenimpfung[1]https://www.fr.de/politik/pockenimpfung-11726562.html zurück.
Mittlerweile gelten die Pocken weltweit als ausgerottet. Eine Impfpflicht besteht für Kinder nicht mehr. Anders sah dies hingegen noch bis Mitte der 1970er Jahre aus. Dort waren die Pocken noch eine hochansteckende Krankheit, die Millionen von Todesopfer forderte.
Bei der Pockenimpfung handelt es sich um eine Impfung mit einem Lebendimpfstoff. Dies bedeutet, dass Erreger in abgewandelter Form injiziert wurden. Diese Erreger vermehrten sich im Körper, konnten aber keine Erkrankung auslösen. Auf diese Weise fand eine Impfreaktion statt und das Immunsystem lernte sich gegen die gefährlichen Viren zu wehren.
Die injizierten Erreger mögen zwar keinen Ausbruch der Krankheit hervorgerufen haben, doch sie waren gleichermaßen infektiös. An der Einstichstelle bildeten sich die Pusteln und eine Berührung in diesem Bereich führte zu einer Übertragung der Erreger. Auch über die Kleidung oder anderen Gegenständen konnten sich die Viren verbreiten. Um das Risiko zu senken und eine Verbreitung zu verhindern, galt die Richtlinie, weder das Schwimmbad aufzusuchen noch zu duschen.
Es hat also seinen wahren Kern, weshalb behauptet wird, dass das Duschen nach einer Impfung zu unterlassen ist. Da mittlerweile andere Impfstoffe verwendet werden und diese nicht infektiös sind, ist das Duschen in der Regel aber problemlos möglich.
Was ist beim Duschen nach einer Impfung zu beachten?
Hast Du die Impfung gut überstanden, kannst Du Dich ohne Gefahr der Dusche widmen. Etwas Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Nebenwirkungen auftreten. Diese können von einem leichten Schmerz im Arm bis zu einem leichten Fieber reichen.
Fällt die Impfreaktion bei Dir intensiver[2]https://www.impfen-info.de/wissenswertes/sicherheit-von-impfungen/ aus, solltest Du darauf Rücksicht nehmen. Unter dem Einfluss des Fiebers ist Dein Kreislauf schwächer und es besteht die Gefahr, dass Du unter der Dusche das Bewusstsein verlierst. Daher ist es ratsam, bei solch einer starken Reaktion, sich ausschließlich auszuruhen und mit dem Duschen zu warten.
Zur Sicherheit könntest Du das Badezimmer mit einer Begleitperson betreten. Dann bist Du im Ernstfall abgesichert und sollte eine Kreislaufschwäche auftreten, ist sofort Hilfe zur Stelle.
Die Dusche nach einer Impfung
Hartnäckig hält sich der Irrglaube, dass nach einer Impfung das Duschen oder Baden verboten sei. Zurückzuführen ist dies auf die Richtlinien nach einer Pockenimpfung, nach welcher das Duschen tatsächlich nicht erlaubt war. Die Pocken gelten allerdings als ausgerottet und diese Impfung nicht mehr zeitgemäß.
Heutzutage besteht nach einer Impfung kein Risiko mehr, dass über gemeinsam benutzte Handtücher die Erreger verbreitet werden. Ebenso ist die Feuchtigkeit für die kleine Wunde kein Problem. Fühlst Du Dich nach einer Impfung fit und treten keine spürbaren Nebenwirkungen auf, ist das Duschen ohne Einschränkungen erlaubt.
Vorsicht ist lediglich geboten, wenn eine starke Impfreaktion auftritt und Nebenwirkungen, wie Schwindel oder Fieber zum Vorschein kommen. Dann warte mit dem Duschen, bis Du Dich wieder besser fühlst und Dein Kreislauf stabiler ist.
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