Im Badezimmer möchtest Du es angenehm warm haben. Du steigst aus der heißen Dusche und ein Kälteschock wäre nicht nur unerfreulich, sondern könnte auch das Immunsystem belasten.

War in der Vergangenheit das Badezimmer meist mit eigenen Heizkörpern ausgestattet, wandelt sich dies bei modernen Ausführungen hin zu der Fußbodenheizung. Lohnt sich die Nachrüstung einer Fußbodenheizung und worauf musst Du dabei achten?

Erfahre, welche unterschiedliche Varianten der Fußbodenheizung es gibt und wie genau der Einbau verläuft.

Funktionsweise der Fußbodenheizung

Die Fußbodenheizung unterscheidet sich im Aufbau komplett von einem „klassischen“ Heizkörper. Der größte Unterschied ist wohl, dass Du diese Art der Heizung nicht siehst. Denn hierbei werden die Heizungsrohre direkt auf dem Boden verlegt und abschließend mit dem Estrich verbaut. Dadurch ist die Fußbodenheizung unsichtbar und nimmt keinen zusätzlichen Raum in Anspruch.

Ähnlich wie bei gewöhnlichen Heizkörpern fließt auch bei der Fußbodenheizung warmes Heizungswasser durch das System. Dieses gibt die thermische Energie zunächst an den Estrich ab. Darüber wird der gesamte Raum gleichmäßig erwärmt.

Die Fußbodenheizung ist für die meisten Badezimmer praktikabel. Voraussetzung für das Nachrüsten ist, dass ein geeigneter Boden vorhanden ist. Fliesen, Keramik oder Naturstein erweisen sich als gute Grundlage und erlauben den nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung. Zu beachten ist hierbei, dass durch die Heizungsrohre das Bodenniveau etwas angehoben wird. Bei modernen Systemen ist dies allerdings minimal. Du wirst also kaum ein Unterschied merken, wenn Du weiterhin die Wandregale oder Spiegel wie gewohnt nutzt und diese nicht entsprechend höher hängst.

Da das Badezimmer überwiegend zu den kleineren Räumen gehört, ist der nachträgliche Einbau weniger kompliziert. Bei einer Bodenfläche von bis zu 20m² lässt sich die Fußbodenheizung einfach an das bestehende Heizsystem anschließen. Somit entfallen aufwendigere Sanierungsarbeiten.

Die Regulierung der Fußbodenheizung ist mit einem gewöhnlichen Thermostat möglich. Dieses ist vorwiegend von den restlichen Heizkörpern getrennt, sodass Du die Fußbodenheizung separat steuerst.

Vorzüge der Fußbodenheizung im Bad

Der Einbau einer Fußbodenheizung geht mit einem größeren Aufwand einher. Der Boden muss geöffnet werden und die Kosten sind nicht zu verachten. Lohnt sich der Einbau einer Fußbodenheizung im Badezimmer für Dich oder welche Vorteile sind damit verbunden?

  • Warmer Bodenbelag

Im Badezimmer verbringst Du wahrscheinlich eine gewisse Zeit barfuß. Du steigst aus der Dusche oder der Badewanne und möchtest dabei nicht, dass die Füße frieren. Hierfür sind Fußbodenheizungen ideal, denn diese erwärmen zunächst die Fliesen und danach den kompletten Raum. Dadurch erfährst Du einen höheren Komfort und fühlst Dich am Morgen wohler.

  • Angenehmere Wärme

Bei Heizkörpern im Badezimmer ist die abgegebene Wärme relativ punktuell. Diese staut sich in der Nähe der Heizkörper und erwärmt den Raum nicht gleichmäßig. Insbesondere bei größeren Badezimmern ist dieser Unterschied bemerkbar. Fußbodenheizungen sorgen für eine gleichmäßigere Wärme. Das gesamte Bad besitzt überall die gleiche Temperatur und insgesamt fühlt sich die Wärme angenehmer an.

  • Schnelleres Trocknen des Bodens

Sammelt sich Feuchtigkeit auf dem Boden, begünstigt dies langfristig die Bildung von Schimmel. Die Luftfeuchtigkeit nimmt zu und die Schimmelsporen fühlen sich in den Fugen wohl. Mit der Fußbodenheizung ist diese Gefahr etwas geringer. Denn hierbei sorgt die Wärme dafür, dass die Feuchtigkeit schneller verdunstet. Lüftest Du nach dem Duschen[1]https://www.bauen-und-heimwerken.de/hausbau/bad/wie-badezimmer-richtig-lueften.htm direkt das Badezimmer, senkst Du damit effektiv die Luftfeuchtigkeit und das Risiko einer Schimmelbildung geht zurück.

Unterschiedliche Varianten

Beim Einbau einer Fußbodenheizung besitzt Du die Wahl aus unterschiedlichen Systemen. Grundlegend unterscheiden sich hierbei solche Heizsysteme, die entweder auf warmes Heizungswasser setzen oder elektrisch funktionieren. Wobei liegen hier die Unterschiede und welche Variante erfüllt eher Deine Bedürfnisse?

Fußbodenheizung mit Heizungswasser

Als herkömmliche Variante gilt die Fußbodenheizung, durch welche das Warmwasser in den Heizungsrohren fließt. Diese entspricht von der Grundidee den üblichen Heizungskörpern. Das warme Heizungswasser fließt durch die Rohre und gibt die Strahlungswärme an das Badezimmer ab. Dabei wird eine Oberflächentemperatur von bis zu 35°C erreicht, welche das gesamte Bad erwärmt.

Der Aufwand und die Kosten für die Installation sind hierbei höher als bei einem elektrischen System. Dafür fallen die Betriebskosten geringer aus und diese Systeme bieten eine lange Haltbarkeit.

Zu unterscheiden sind hierbei noch das Trockenbau-System sowie das Nass-System. Das Trockenbau-System[2]https://www.variotherm.com/de/produkte/fussbodenheizung-trockenbau.html ist für eine nachträgliche Installation besser geeignet. Es wird direkt unterhalb der Bodenbelags in eigenen Systemplatten verlegt. Die Einbauhöhe ist relativ gering und ein Austrocknen des Estrichs nicht notwendig. Dafür ist die Wärmespeicherfähigkeit geringer und die Vorlaufzeit länger.

Etwas aufwendiger, aber langfristig effizienter, ist das Verlegen der Fußbodenheizung im Nass-System. Hierbei werden die Heizungsrohre auf dem blanken Boden in Trägersystemen verlegt und anschließend mit einem flüssigen Estrich[3]https://benz24.de/fussbodenaufbau-mit-fussbodenheizung/ vergossen. Der Estrich dient hierbei als Speichermedium, welches die Wärme aufnimmt. Dadurch ist eine höhere Effizient gewährleistet und das Bad bleibt über einen längeren Zeitraum warm.

Elektrische Fußbodenheizung

Etwas simpler als das Verlegen der Heizungsrohre ist die Installation einer Elektro Fußbodenheizung. Diese wird unter dem Fußboden ausgelegt und einfach an das Stromnetz angeschlossen. Einmal die Heizmatten verlegt, werden diese mit einer sehr dünnen Schicht eines Fließestrichs überzogen. Das Aushärten dauert dabei nur rund 8 bis 10 Tage.

Dem einfacheren Einbau stehen die höheren Betriebskosten gegenüber. Denn Strom ist im Allgemeinen preisintensiver als andere Energieträger. Verwendest Du allerdings eine größere PV-Anlage und steht Dir günstiger Strom zur Verfügung, ist die elektrische Fußbodenheizung eine sinnvolle Abnahme dieser Energie.

Wie groß muss die Heizfläche sein?

Damit es im Badezimmer angenehm warm wird, ist eine ausreichende Heizfläche notwendig. Andernfalls könnte es sein, dass die Heizleistung im Winter nicht ausreicht und die Fußbodenheizung unterdimensioniert ist. Plane vorab genau, wie groß die Fußbodenheizung ausfallen muss.

Hierfür ist es hilfreich, sich vorab eine Skizze von der Gestaltung des Badezimmers anzufertigen. Wo werden sich die Möbel befinden, wo sind die Dusche und etwa die Waschmaschine aufgestellt?

Am effizientesten arbeitet die Fußbodenheizung, wenn diese nicht von solch massiven Möblierungen verdeckt wird. Daher sollte ein möglichst großer Anteil der Rohre so verlaufen, dass diese offen im Bad liegen und dort ihre Wärme effizient abgeben. Nach der eigentlichen Planung des Badezimmers kannst Du die Anordnung der Fußbodenheizung festlegen.

Die genaue Aufstellung der Heizfläche ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Etwa dem Bodenbelag sowie der Heizleistung. Grob kannst Du für ein 10m² großes Badezimmer mit einer Fußbodenheizung von 5m² planen.

Sollte die Fußbodenheizung nicht ausreichend sein, ist auch der Einbau eines Handtuchheizkörpers sowie eines gewöhnlichen Heizkörpers möglich. Allerdings ist es sinnvoller, die Fußbodenheizung bereits so zu dimensionieren, dass diese die benötigte Wärme abgibt und weitere Heizmaßnahmen nicht notwendig sind.

Kostenübersicht

Wichtig ist für die Entscheidung, ob das Nachrüsten einer Fußbodenheizung für Dich sinnvoll ist, ist die Kostenübersicht. Denn im Idealfall möchtest Du langfristig Kosten sparen und dabei die Anfangsinvestition gering halten.

Der genaue Aufwand ist abhängig davon, welcher Bodenbelag bei Dir vorhanden ist und ob es sich um einen Neubau oder eine Sanierung handelt. Beim Neubau ist der Aufwand geringer, da die Fußbodenheizung direkt zu den Baumaßnahmen zählt und die Arbeit sich dabei in Grenzen hält. Eine nachträgliche Installation ist hingegen mit größeren Aufwendungen verbunden, da der vorhandene Boden zunächst entfernt werden muss.

Die effizienteste Variante ist das Nass-System. Hierbei werden im Neubau Kosten von rund 40 bis 80€ pro m² fällig. Bei einer nachträglichen Sanierung liegen die Kosten pro m² etwa 20€ höher.

Das Trockenbau-System ist nur unwesentlich günstiger. Hier variieren die Kosten zwischen 35 bis 70€ pro m² im Neubau und reichen bis zu 80€ pro m² für eine Sanierung.

Wesentlich günstiger ist hingegen eine elektrische Fußbodenheizung. Diese ist im Neubau bereits ab 15€ pro m² erhältlich, wobei die Kosten auf bis zu 40€ pro m² ansteigen können. Für die nachträgliche Installation liegen die Kosten bei bis zu 50€ pro m².

Beachte hierbei, dass neben der Anfangsinvestition auch die Betriebskosten entscheidend sind. So ist die elektrische Fußbodenheizung zwar zunächst günstig, könnte sich langfristig aber als wesentlich teurer herausstellen, falls Du keine PV-Anlage nutzt.

Zudem wird der Einbau in der Regel von einem Fachmann durchgeführt. Je mehr Eigenleistung Du jedoch erbringst, desto geringer sind die Kosten. Spare hierbei aber nicht am falschen Ende, sondern lasse die Arbeiten fachkundig verrichten, sodass eine lange Lebensdauer garantiert ist.

Die Fußbodenheizung im Badezimmer

Die Energiekosten steigen stetig und da ist es ratsam, sich nach Alternativen zu den klassischen Heizkörpern umzuschauen. In der Praxis erweisen sich Fußbodenheizungen als effizienter. Sie benötigen weniger Energie, um die gleiche Heizleistung zu erzeugen. Damit senkst Du langfristig den Energieverbrauch und sparst Kosten ein.

Zudem bietet eine Fußbodenheizung weitere Vorteile. Sie erwärmt das Badezimmer gleichmäßig und die Wärme wird als angenehmer empfunden. Feuchtigkeit verdunstet schneller, sodass es einfacher fällt, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.

Das Nachrüsten ist in den meisten Bäder kein Problem. Die Fußbodenheizung ist für die üblichen Bodenbeläge geeignet und stellt dabei kein Hindernis dar. Nutze diese moderne Lösung für ein effizientes Heizen und profitiere von den Vorteilen einer Fußbodenheizung im Bad.

Häufige Fragen

Die Kosten einer Fußbodenheizung hängen davon ab, für welches System Du Dich entscheidest und ob der Einbau nachträglich geschieht. Das Nass-System gilt am effizientesten und die Betriebskosten sind minimal. Ein Nachrüsten kann hierbei jedoch bis zu 100€ pro m² kosten. Am günstigsten sind elektrische Fußbodenheizungen, bei denen das Nachrüsten nur rund halb so viel kostet. Jedoch sind die Energiekosten höher, sodass sich dies langfristig als teurer herausstellt.

Im Badezimmer hast Du grundsätzlich die Auswahl zwischen „klassischen“ Fußbodenheizungen mit Warmwasser-Heizungsrohren im Nass- oder Trocken-System oder einer elektrischen Fußbodenheizung. Langfristig sind die klassischen Varianten günstiger, erfordern aber in der Installation einen höheren Aufwand. Einfacher im Einbau, aber teurer im Betrieb, sind die elektronischen Systeme. Wäge selbst die Vorteile dieser Varianten ab, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Im Badezimmer wird von den meisten Personen eine etwas höhere Oberflächentemperatur bevorzugt. Diese kann gerne bei 33°C liegen. Ein Maximalwert von 35°C sollte jedoch nicht überschritten werden.

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