Die Luftfeuchtigkeit im Bad ist ein häufiges Streitthema zwischen Mietern und Vermietern. Denn ist der Anteil des Wasserdampfes in der Umgebungsluft zu hoch, begünstigt dies die Schimmelbildung. Damit entstehen nicht nur Schäden an der Wohneinheit, sondern eine Gesundheitsgefahr tritt ein.

Daher ist es wichtig, dass die Luftfeuchtigkeit im Bad einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet. Erfahrungsgemäß ist dies im Badezimmer jedoch eine größere Herausforderung, da das Duschen oder Waschen der Wäsche, zur hohen Luftfeuchtigkeit beitragen.

Wie stellst Du fest, ob die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer zu hoch ist und welche Maßnahmen stehen zum Senken bereit?

Die ideale Luftfeuchtigkeit im Bad

Die Luftfeuchtigkeit ist definiert als der Anteil des Wasserdampfes in der Umgebungsluft. Je höher dieser Anteil, desto mehr Feuchtigkeit enthält die Luft.

Absolute vs. relative Luftfeuchtigkeit

Angegeben wird die Luftfeuchtigkeit mit einem relativen und absolutem Wert. Die absolute Luftfeuchtigkeit sagt aus, wie viel Gramm Wasser sich in einem Kubikmeter Luft befindet. Demgegenüber gibt die relative Luftfeuchtigkeit die Luftfeuchte unter Betrachtung des maximalen Wasserdampfgehaltes an.

Bedeutsam für die relative Luftfeuchtigkeit ist in erster Linie die Raumtemperatur. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, sodass bei gleicher absoluter Menge, die relative Luftfeuchtigkeit im Vergleich zu einer kühleren Raumluft sinkt. Die kältere Luft ist schneller gesättigt und damit nimmt die relative Luftfeuchtigkeit zu.

Optimale Luftfeuchtigkeit

Für Wohnräume gilt eine Luftfeuchtigkeit in einem Bereich zwischen 40 bis 60% als optimal. Damit ist die Luft weder zu trocken, noch zu feucht und stellt ein angenehmes Klima[1]https://www.wellsana.de/a/ratgeber-raumklima/ dar.

Im Badezimmer liegt die Luftfeuchtigkeit auf einem etwas höherem Niveau. Dort entweicht durch das Duschen und der üblichen Nutzung des Wassers, viel mehr Feuchtigkeit. Die Luftfeuchtigkeit im Bad liegt daher in einem Bereich von 50 bis 70%. Nach dem Duschen oder Baden erhöht sich dieser Wert kurzzeitig auf bis zu 80% oder höher.

Zu erkennen ist die hohe Luftfeuchtigkeit daran, dass die feuchte Raumluft an kälteren Fenstern oder den Fliesen kondensiert. Die Tropfen sind ein Zeichen dafür, dass die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist.

Messen der Luftfeuchtigkeit

Möchtest Du nicht einfach nur abschätzen, wie hoch die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer ist, gibt es hierfür spezielle Messgeräte. Ähnlich wie das Anzeigen der Raumtemperatur mit einem Thermometer ist die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer messbar.

Das Hygrometer besitzt eine Skala von 0 bis 100%. Damit wird die relative Luftfeuchtigkeit[2]https://www.condair.de/fachwissen/relative-feuchte angezeigt. Es gibt sowohl analoge als auch digitale Geräte, wobei das Messprinzip das Gleiche ist.

Einfache Hygrometer sind für wenige Euro erhältlich und leisten einen zuverlässigen Dienst. Diese hängst Du im Badezimmer auf und kannst die relative Luftfeuchtigkeit ablesen.

Etwas komplexer in der Anwendung sind digitale Wetterstationen. Diese besitzen mehrere Messeinheiten, welche sowohl im Innen- als auch Außenbereich aufgestellt werden. So lässt sich das Raumklima besser überwachen und Du erhältst einen genaueren Überblick.

Gefahren einer zu hohen Luftfeuchtigkeit im Bad

Überschreitet die Luftfeuchtigkeit gewisse Grenzwerte, ist dies mit Gefahren verbunden. Denn die Luftfeuchtigkeit greift die Bausubstanz an und stellt einen günstigen Lebensraum für Ungeziefer dar.

Schimmelbildung

Die größte Gefahr besteht darin, dass sich Schimmel bildet. Die Pilzsporen benötigen eine feuchte Umgebung, um zu wachsen.

Ist die Luftfeuchtigkeit höher, sammelt sich das Wasser vorzugsweise in den Fugen. Am Fenster und zwischen den Fliesen findet der Schimmel optimale Bedingungen vor, um sich einzunisten.

Einmal im Bad festgesetzt, breitet er sich dort rasant aus. Dabei sitzt er nicht nur oberflächlich an den Wänden, sondern dringt tief ins Innere ein. Damit ist ein Entfernen des Schimmels mit einem höheren Aufwand verbunden.

Gefährlich ist der Schimmel in erster Linie für die Gesundheit. Er belastet die Atemwege[3]https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/lebensmittel/schimmelpilze/pwiegesundheitsgefahrdurchschimmelpilze102.html und kann Asthmaerkrankungen auslösen. Zu den weiteren Symptomen gehören Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten. Daher ist der Schimmel in jedem Fall als ernste Bedrohung zu betrachten.

Ungeziefer

In einer feuchten Umgebung fühlt sich nicht nur der Schimmel wohl. Auch so manches Ungeziefer zieht die hohe Luftfeuchtigkeit vor. Dazu gehören überwiegend Silberfische im Badezimmer[4]https://ungeziefero.de/silberfische-im-bad/.

Diese kleinen Tierchen halten sich primär in Räumen auf, in denen eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 80% besteht. Sie lieben das tropische Klima und breiten sich unter diesen Bedingungen aus.

Als genügsame Tiere ernähren Sie sich von Hautschuppen oder anderen kleinen Rückständen. Fugen und andere kleine Spalte nutzen Sie als Verstecke und halten sich dort während des Tages überwiegend auf.

Faktoren, die zur höheren Luftfeuchtigkeit im Bad beitragen

Die Luftfeuchtigkeit ist in allen Wohnräumen ein wichtiger Gradmesser des Raumklimas. Sie sollte einen Wert von 60 bis 70% nicht überschreiten. Während es im Wohnzimmer noch relativ leicht fällt, die Luftfeuchtigkeit in einem gesunden Rahmen zu belassen, ist dies im Badezimmer schwieriger. Die folgenden Faktoren stellen ein Risiko dar und sind bei der Nutzung des Badezimmers zu berücksichtigen.

Ausgiebiges Duschen oder Baden

Damit eine höhere Luftfeuchtigkeit vorherrscht, muss Wasser in die Umgebungsluft eingebracht werden. Als Quelle dienen hierfür das Duschen oder Baden.

Nutzt Du das Badezimmer, fließt nicht das gesamte Wasser in den Abfluss. Kleinere Mengen Wasserdampf verteilen sich im Raum und tragen zur hohen Luftfeuchtigkeit bei.

Kein Fenster im Badezimmer

Zum Ausgleich der Luftfeuchtigkeit ist das Lüften die beste Maßnahme. Nicht immer steht jedoch ein Fenster im Badezimmer zur Verfügung. Insbesondere in modernen Gebäuden steht häufig nur eine Entlüftungsanlage bereit. Diese ist jedoch weniger effektiv als das Fenster zu öffnen und damit die Luftfeuchtigkeit entweichen zu lassen.

Ist kein Fenster im Badezimmer vorhanden, musst Du mehr Wert auf einen ordentlichen Austausch der Luft achten. Nimmst Du darauf nicht ausreichend Rücksicht, zieht der Schimmel schneller ein und stellt eine Gefahr dar.

Trocknen der Wäsche

Im Badezimmer befindet sich häufig die Waschmaschine und weil es den Aufwand verringert, wird dort gleichzeitig die Wäsche getrocknet. Doch die Feuchtigkeit, die die Kleidung verlässt, sammelt sich nun in der Raumluft an. Daher ist es ratsam, die Wäsche in einem anderen Raum zu trocknen, wo bessere Lüftungsmöglichkeiten bestehen.

Maßnahmen zum Senken der Luftfeuchtigkeit

Um die Schimmelbildung zu verhindern, ist die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit die wichtigste Maßnahme. Mit den folgenden Maßnahmen gelingt es Dir, die vorgegebenen Grenzen einzuhalten.

Regelmäßiges Lüften

Die effektivste Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer zu senken, liegt im Lüftungsverhalten begründet. Hier bestehen jedoch einige Irrtümer[5]https://utopia.de/ratgeber/richtig-lueften-gegen-schimmel/.

Denn das Fenster dauerhaft gekippt zu lassen, ist nicht ausreichend für einen ordentlichen Luftaustausch. Um die Luftfeuchtigkeit zu senken, ist ein Durchzug besser. Öffne das Fenster im Badezimmer und den anderen Räumen, damit ein stärkerer Luftzug entsteht. So entweicht die feuchte Luft und die Frischluft zieht nach.

Die Dusche abtrocknen

Nach dem Duschen oder Baden sammeln sich die Wassertropfen auf den Fliesen, dem Fenster oder in den Fugen. Um die Luftfeuchte zu verringern, kannst Du nach dem Duschen kurz mit einem Handtuch diese Bereiche abwischen. Damit nimmst Du einen großen Teil der Feuchtigkeit auf und dieser gelangt nicht in die Raumluft. Danach trocknest Du das Handtuch am besten auf dem Balkon oder in einem anderen Raum.

Keine Pflanzen aufstellen

Ein naturbelassenes Badezimmer vermittelt einen besonderen Eindruck. Es trägt zur Steigerung Deines Wohlbefindens bei und jeden Morgen beginnt die Routine mit einer guten Laune.

So schön die Pflanzen für die Gestaltung sein mögen, erweisen Sie sich im Badezimmer als wenig förderlich. Durch das Gießen tragen die Pflanzen zur hohen Luftfeuchtigkeit bei. Daher ist es besser, diese lieber in anderen Räumen aufzustellen, wo eher eine trockene Raumluft herrscht.

Luftfeuchter verwenden

Waren die bisherigen Maßnahmen wenig von Erfolg gekrönt und bist Du bereit etwas Geld zu investieren, kannst Du einen Luftentfeuchter benutzen. Dieser entzieht der Luft die Feuchtigkeit und fängt diese in einem Behälter auf. Je nach Größe des Badezimmers sind unterschiedliche Geräte geeignet, um die hohe Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Da diese Maßnahme nicht gerade günstig ist, solltest Du zuerst die Alternativen ausprobieren, um Deinen Geldbeutel zu schonen.

Die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer

Das Raumklima ist aus verschiedenen Gründen von hoher Bedeutung. Zu kalte Räume fühlen sich ungemütlich an und könnten Dein Immunsystem belasten. Ähnlich wie die Temperatur ist auch die Luftfeuchtigkeit ein wichtiger Faktor.

Dies ist insbesondere hinsichtlich der Schimmelbildung bedeutsam. Denn die Sporen mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit und breiten sich bevorzugt im Badezimmer aus.

Versuche, die relative Luftfeuchtigkeit unter einem Wert von 70% zu halten. Stoßlüfte regelmäßig, trockne das Badezimmer mit einem Handtuch und verlagere Tätigkeiten, die zur hohen Luftfeuchtigkeit beitragen, in andere Räume. Dann sollte es Dir gelingen, die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer in einem gesunden Rahmen zu halten und nicht vom Schimmel betroffen zu sein.

Häufige Fragen

Die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer sollte maximal bei 70% liegen. Damit ist dort eine etwas höhere Grenze gegeben als in anderen Wohnräumen. Dort gilt die Empfehlung von höchstens 60% Luftfeuchtigkeit. Messen lässt sich dies mit einem Hygrometer, welches Du im Badezimmer aufstellst.

Zur Senkung der Luftfeuchtigkeit bietet sich das Stoßlüften an. Öffne nach dem Duschen oder Baden mehrere Fenster in der Wohnung, sodass ein Durchzug entsteht. Damit ist ein effektiver Luftaustausch möglich, ohne dass sich die Feuchtigkeit im Bad sammelt.

Im Badezimmer sind 60% Luftfeuchtigkeit noch annehmbar. Der allgemeine Grenzwert liegt bei 70%. Dennoch solltest Du vorsichtig sein, ob sich bereits erste Anzeichen einer Schimmelbildung zeigen. Verfärbungen der Fugen oder in den Ecken des Badezimmers könnten auf einen Befall hindeuten.

Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, ist dies unangenehm für die Atemwege. Die Schleimhäute benötigen etwas Feuchtigkeit, um optimal zu arbeiten. Problematisch ist dies vorwiegend im Winter, mit der trockenen Heizungsluft. Im Badezimmer strebst Du allgemein eine Senkung der Luftfeuchtigkeit an.

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