Wann muss der Vermieter das Waschbecken erneuern?

Das Waschbecken ist üblicherweise bereits beim Einzug Bestandteil der Wohnung. Du musst es nicht erst anschaffen, sondern es wird Dir vom Vermieter zur Verfügung gestellt. Dies bedeutet, dass es sich um Eigentum des Vermieters handelt.

Tritt ein Schaden am Waschbecken, wie ein tiefer Kratzer auf oder sind Alterserscheinungen sichtbar, stellt sich die Frage, ob Du für die Reparatur verantwortlich bist. Denn schließlich handelt es sich weiterhin um Eigentum des Vermieters und dieser muss eigentlich dafür Sorge tragen, dass die Wohnung in einem einwandfreiem Zustand verbleibt.

Wann muss der Vermieter das Waschbecken erneuern und in welchen Fällen trägt der Mieter die Verantwortung? Erfahre, welche Pflichten in Bezug auf das Waschbecken im Rahmen des Mietverhältnisses bestehen.

Grundsätzliche Verantwortung des Vermieters

Mit dem Einzug bestehen verschiedene Pflichten^[1]https://ratgeber.immowelt.de/a/die-7-wichtigsten-mieterpflichten.html, die sowohl den Mieter als auch Vermieter betreffen. Der Mieter muss pünktlich die Miete überweisen und die Wohnung pfleglich behandeln. Dies bedeutet, dass Er vorsichtig mit der bereits vorhandenen Einrichtung umgeht und nicht mutwillig einen Schaden verursacht.

Daraus folgt allerdings nicht, dass die Wohnung stets in einem perfekten Zustand bleiben muss. Denn mit der Zahlung der Miete wird der übliche Gebrauch abgegolten. So ist zu erwarten, dass die Wände sich leicht verfärben oder der Boden Gebrauchsspuren aufweist. Dies stellt keinen Verstoß gegen den Mietvertrag dar, sondern ist im üblichen Rahmen nicht zu vermeiden.

Auch beim Waschbecken bleibt der Vermieter Eigentümer und ist dafür zuständig, dass dieses funktional und in einem einwandfreiem Zustand bleibt. Sollte ein Mangel auftreten, ist der Vermieter der erste Ansprechpartner und Er ist grundsätzlich zum Ersatz verpflichtet.

Maßgeblich ist zudem die Nutzungsdauer des Waschbeckens. Diese ist auf rund 15 bis 20 Jahre ausgelegt, sodass dieser Einrichtungsgegenstand besonders langlebig ist. Ein häufiger Wechsel ist daher nicht zu erwarten.

Hat das Waschbecken allerdings diese Grenze erreicht, ist ein Wechsel angebracht. Dann muss der Vermieter für Ersatz sorgen und ein neues Waschbecken einbauen. Er trägt hierfür die Kosten.

Schadensursache

Neben der Altersabnutzung könnten natürlich auch durch den regelmäßigen Gebrauch kleinere Schäden auftreten. Ein Gegenstand könnte auf die Armatur fallen und dort zu Kratzern oder einem Abplatzen der Keramik führen. Dies ist nicht immer auf einen unsachgemäßen Gebrauch zurückzuführen, sondern kann mit der üblichen Nutzung einhergehen. Doch wo liegt hierbei die Grenze und wer muss den Schaden tragen?

Ob Du als Mieter den Schaden tragen musst, hängt vom Umfang der Schuld sowie der Gebrauchsweise ab. Warst Du besonders fahrlässig und hast in Kauf genommen, dass ein Schaden am Waschbecken leicht auftreten könnte, bist Du in der Regel zum Schadenersatz verpflichtet. Handelt es sich jedoch um unglückliche Zufälle, ist weiterhin der Vermieter meist für die Reparatur verantwortlich.

Dementsprechend ist der Hergang, welcher zum Schaden geführt hat, maßgeblich. Liegt eine gewisse Fahrlässigkeit^[2]https://www.promietrecht.de/Verschulden/grobe-Fahrlaessigkeit/Grobe-Fahrlaessigkeit-Verschulden-desMieters-Folgen-und-Haftung-E1731.htm vor, musst Du selbst den Mangel beseitigen.

Dennoch könnte es sein, dass Du die Kosten dafür nicht tragen musst. Denn üblicherweise sind diese im Rahmen der privaten Haftpflichtversicherung abgedeckt. Hast Du selbst einen Schaden verursacht, dann wende Dich an Deine Versicherung und schildere den Hergang. Sei Dir allerdings bewusst, dass die Versicherung lediglich den Zeitwert des Waschbeckens ersetzt. Die Differenz zum Neupreis eines vergleichbaren Modells sowie die Montagekosten musst Du selbst tragen.

Kleinreparatur Klausel

Zu beachten ist zudem, dass im Mietvertrag für gewöhnlich eine Klausel vorhanden ist, die regelt, wer für Reparaturen mit einem geringen Kostenumfang aufkommen muss. Der Vermieter legt hierbei die Pflicht sowie die Kosten auf den Mieter um.

Der Gedanke dahinter ist, dass der Mieter nicht wegen jeder Kleinigkeit den Vermieter in die Pflicht nimmt, um Kratzer oder andere kleine Mängel zu beseitigen. Vielmehr soll sich der Mieter dann um diese weniger aufwendigen Reparaturen kümmern.

Die Klausel ist dann zulässig, wenn davon einzelne Reparaturen von nicht mehr als 100 Euro betroffen sind. Die Gesamtsumme darf pro Jahr zudem nicht mehr als 8% der Jahres-Kaltmiete betragen. Der Kostenrahmen ist dementsprechend gedeckelt, sodass nicht sämtliche Kleinreparaturen auf den Mieter übertragbar sind.

Handelt es sich um einen geringen Mangel am Waschbecken, welcher mit wenigen Handgriffen und kaum Materialeinsatz zu beheben ist, muss der Mieter sich dieser Arbeit annehmen. Zumindest, insofern die Kosten den Betrag von 100 Euro nicht übersteigen. Kratzer oder eine Undichtigkeit ist daher meist von der Kleinreparaturklausel^[3]https://www.mietrecht.de/kleinreparaturklausel/ abgedeckt, sodass diese Probleme nicht mehr in den Zuständigkeitsbereich des Vermieters fallen. Prüfe, ob in Deinem Mietvertrag ebenfalls eine solche Klausel vorhanden ist und ob diese mit dem geltenden Recht vereinbar ist.

Vorgehensweise beim Schaden am Waschbecken

Ob Mieter oder Vermieter für den Schaden verantwortlich sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In erster Linie sind dies die Schadenshöhe sowie die Ursache. Liegt eine grobe Fahrlässigkeit des Mieters vor, muss dieser die Reparaturkosten übernehmen. Handelt es sich jedoch um Altersabnutzungen oder einem üblichen Gebrauch und die Schadenssumme beträgt mehr als 100 Euro, fällt dies in den Zuständigkeitsbereich des Vermieters.

Entdeckst Du einen Schaden am Waschbecken und kannst diesen nicht selbst mit wenigen Handgriffen sicher beheben, dann wende Dich an Deinen Vermieter. Zusammen könnt Ihr eine zufriedenstellende Lösung erarbeiten.

Sei Dir dabei Deiner Rechte bewusst und wende Dich notfalls an den Mieterschutzbund oder einen Anwalt, um nicht fälschlicherweise auf hohen Reparaturkosten sitzenzubleiben. Denn die Wahrheit ist, dass Vermieter gerne die Kosten auf den Mieter abwälzen, obwohl dieser rechtlich nicht für die Erneuerung des Waschbeckens verantwortlich ist.

Hast Du jedoch fahrlässig gehandelt, solltest Du ebenfalls dem Vermieter den Schaden anzeigen. Um unnötigen Ärger und ein angespanntes Mietverhältnis zu vermeiden, ist eine gemeinsame Abstimmung der weiteren Vorgehensweise sinnvoll. Wende Dich zudem an Deine Haftpflichtversicherung, um einen Teil der Schadenssumme ersetzt zu bekommen.

Schäden am Waschbecken

Das Waschbecken im Badezimmer ist täglich im Gebrauch. Selbst bei äußerster Vorsicht könnte es vorkommen, dass sich dort Gebrauchsspuren bilden oder kleinere Schäden auftreten.

Hast Du diese nicht fahrlässig verursacht, muss dafür zunächst der Vermieter aufkommen. Denn das Waschbecken ist Sein Eigentum, weshalb Er zum Ersatz verpflichtet ist.

Eine Ausnahme könnte bestehen, wenn die Kleinreparaturklausel greift. Handelt es sich um einen Schaden von weniger als 100 Euro und ist die Klausel im Mietvertrag verankert, geht die Verantwortlichkeit vom Vermieter auf den Mieter über.

Ist der Schaden jedoch schwerwiegender und wurde vom Mieter nicht fahrlässig verursacht, muss der Vermieter das Waschbecken erneuern oder für die Reparatur aufkommen. Somit ist es jeweils vom Einzelfall abhängig, wer für die Instandsetzung des Waschbeckens verantwortlich ist.

Häufige Fragen