Die meisten Menschen bevorzugen eine heiße Dusche. Das warme Wasser reinigt nicht nur die Haut, sondern sorgt für eine spürbare Entspannung. Damit gelingt ein angenehmer Start in den Tag oder Du wirst den Stress am Abend los.
Doch es könnte auch mit Vorteilen verbunden sein, die eigene Komfortzone zu verlassen und die Wassertemperatur zu verändern. Wie wirken sich kalte Duschen auf Dein Wohlbefinden aus und welche Effekte darfst Du Dir davon erwarten?
Folgend erfährst Du, warum sich das kalt duschen lohnt und weshalb Du es auch ausprobieren solltest.
Stärkt das Immunsystem
Gehörst Du zu den Personen, die jeden Winter unter einer Erkältung leiden und häufiger von Infektionen betroffen sind? Dein Immunsystem könnte eine Stärkung gebrauchen und das kalt duschen erweist sich in diesem Zusammenhang als vorteilhaft.
Der Einfluss des kalten Wassers auf das Immunsystem[1]https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/schuetzen-vitamine-und-kalte-duschen-vor-erkaeltungen-a-930332.html ist sogar wissenschaftlich untersucht worden. In einer Studie wurde gezeigt, dass Probanden, die eine kalte Dusche am Morgen wählten, im Durchschnitt seltener krank waren. Ein Effekt, der sich einstellte, war eine Erhöhung der Abwehrzellen im Blut. Damit können Erreger zügiger bekämpft werden, sodass diese sich nicht im Körper ausbreiten.
Ein weiterer Effekt ist, dass das kalte Wasser zur Abhärtung beiträgt. Denn während die Kälte auf den Körper wirkt, ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Dies besitzt einen ähnlichen Effekt auf den Kreislauf, wie ein sportliches Training. Die Durchblutung wird angeregt und der gesamte Körper trainiert. Somit ist eine positive Wirkung für die Gesundheit nachweisbar.
Nutze die kalte Dusche, um im Winter Erkältungen vorzubeugen. Leidest Du hingegen unter einem akuten Infekt, dann verzichte lieber auf das kalte Wasser. Denn so vorteilhaft die Trainingsbelastung ist, so ist es in manchen Fällen notwendig, dem Körper die notwendige Ruhe zu gönnen.
Schont die Haut
Auf der Haut befindet sich ein natürlicher Schutzfilm. Dieser Säuremantel stellt die erste Barriere für Krankheitserreger dar und verhindert, dass diese über die Haut in den Körper eindringen.
Das heiße Duschen stört den Säuremantel und insbesondere ein langes Einwirken des Wassers stellt eine Beeinträchtigung dar. Verliert Deine Haut ihren Schutzfilm, dringen Erreger leichter ein und rufen Entzündungen hervor. Deine Haut wird trockener, ein Juckreiz tritt auf und Rötungen sind sichtbar.
Kaltes Wasser stellt für die Haut weniger eine Belastung dar. Zudem besteht der natürliche Effekt, dass Du wahrscheinlich kürzer duschst und dabei nicht die Zeit vergisst. Somit ist der Hautkontakt geringer, was sich positiv auf die Barriere auswirkt.
Zudem beeinflusst die Kälte auch die Poren. Diese ziehen sich zusammen und Schmutzpartikel haben kaum eine Möglichkeit sich dort festzusetzen. Neben den bereits beschriebenen positiven Effekten auf das Immunsystem, ist dies ein weiterer Grund, weshalb kaltes Wasser Vorteile für Deine Haut bringt. Die Haut sieht gesünder aus und behält ihren natürlichen Teint, ohne auszutrocknen oder von Entzündungen gezeichnet zu sein.
Treibt den Stoffwechsel an
Gehörst Du zu den Morgenmuffeln, die mit der frühen Arbeitszeit nichts anfangen können und lieber länger im Bett liegen bleiben würden? Wie Dir geht es einigen Personen und die kalte Dusche kann hierbei Abhilfe schaffen.
Denn das kalte Wasser wirkt erfrischend und führt für eine kurze Zeit zu einem schnelleren Herzschlag. Damit wirst Du garantiert die Müdigkeit los und bist bereit für den Tag.
Gleichzeitig hat das kalte Wasser einen positiven Effekt, wenn Du versuchst ein paar überflüssige Pfunde zu verlieren. Denn durch das Anregen des Stoffwechsels verbrennst Du direkt Kalorien. Während des Duschens ist diese Menge vernachlässigbar, doch auch im Nachgang bleibt der Stoffwechsel erhöht.
Die Thermogenese, also der Prozess zur Erzeugung von Wärme des Körpers, ist mit einer Anstrengung verbunden. Damit regst Du in geringem Maße die Fettverbrennung an und beugst dem Jojo-Effekt vor. Zudem fühlst Du Dich wacher und bist bereit, aktiv den Tag zu beginnen.
Senkt das Stressniveau
Der Alltag ist für einige Personen mit einem hohen Stress verbunden. Dieser tritt etwa im Berufsleben auf, wenn dringliche Termine eingehalten werden müssen oder eine Überforderung mit den Tätigkeiten besteht. Auch die Familie sowie die Schule oder finanzielle Sorgen tragen zum Stress bei.
Wirkt der chronische Stress[2]https://wellox.de/chronischer-stress/ auf Dich ein, ist dies gefährlich für Deine Gesundheit. Es greift Dein Immunsystem an und mit der Zeit droht eine innere Ausgebranntheit.
Gegen den Stress hilft das Duschen. Dabei wird der Fokus jedoch auf heiße Duschen gelegt, da diese besonders entspannend sind.
Mittlerweile gilt auch die Erkenntnis, dass kalte Duschen ebenso gegen den Stress förderlich sind. Der Hintergrund ist jedoch ein anderer.
Denn die kalten Duschen wirken nicht direkt stresslindernd. Sie aktivieren aber das Nervensystem und trainieren auf diese Weise den Parasympathikus. Dadurch ist eine schnellere Erholung möglich und zusammenfassend wird eine höhere Stressresistenz erzielt.
Damit gelingt es auch in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Auswirkungen der Stresshormone sind geringer und eine Erholung stellt sich ein.
Schüttet Glückshormone aus
Kalt duschen beeinflusst nicht nur die Stresshormone. Auch Glückshormone, wie das Endorphin, werden durch den Kontakt mit dem kalten Wasser gefördert.
Dies wiederum basiert auf der Erkenntnis, dass kalt duschen das Nervensystem aktiviert. In der Folge werden schneller Glückshormone ausgeschüttet, welche zu einer besseren Stimmung beitragen.
Diese Wirkung ist sogar so intensiv, dass die Dusche mit kaltem Wasser zur Linderung von Depressionen[3]Shevchuk, N. A. (2008). Adapted cold shower as a potential treatment for depression. Medical hypotheses, 70(5), 995-1001. empfohlen wird. So lassen sich bestimmte Symptome schwächen und der Antrieb stärken. Sicherlich lässt sich eine Depression dadurch nicht heilen, doch verringert das kalte Wasser die Symptome und trägt zu einem höheren Wohlbefinden bei.
Zudem sorgt der Kälteschock für eine Ausschüttung von Adrenalin. Dies versetzt den Körper für einen kurzen Moment in Alarmbereitschaft und wirkt wie ein starker Weckruf. Du nimmst die Glückshormone stärker wahr und startest mit einem besseren Gefühl in den Tag.
Kalt duschen für ein besseres Lebensgefühl
Die Gründe, lieber mit kaltem Wasser zu duschen, sind vielfältig. Sowohl auf geistiger als auch körperlicher Ebene zeigen sich die positiven Einflüsse. Das kalte Wasser unterstützt das Immunsystem und trainiert den Kreislauf. Zudem werden Glückshormone ausgeschüttet und der Stress gelindert.
Wichtig beim Duschen mit kaltem Wasser ist, dass dies zu keiner Überforderung des Kreislaufes führt. Beginne zunächst mit lauwarmem Wasser und taste Dich langsam an eine kältere Temperatur heran. Andernfalls könnte der Kreislauf so geschockt sein, dass ein Verlust des Bewusstseins auftritt. Beende die kalte Dusche wiederum mit etwas wärmerem Wasser, um eine Unterkühlung zu vermeiden.
Nutze diese besondere Vorgehensweise zur Abhärtung nur, wenn Du Dich fit fühlst. Taste Dich langsam herein und steigere die Dauer, die Du unter der kalten Dusche durchhältst. Dann wirst Du die positiven Effekte deutlich spüren und im Winter seltener von Erkältungen geplagt sein.
Häufige Fragen
Weiterführende Links
1 | https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/schuetzen-vitamine-und-kalte-duschen-vor-erkaeltungen-a-930332.html |
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2 | https://wellox.de/chronischer-stress/ |
3 | Shevchuk, N. A. (2008). Adapted cold shower as a potential treatment for depression. Medical hypotheses, 70(5), 995-1001. |
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