Es ist wahrscheinlich der Albtraum der meisten Hausbesitzer. Du kommst von der Arbeit oder dem Urlaub und bemerkst, dass es von den Wänden tropft und sich die Feuchtigkeit bereits ausgebreitet hat.

Möglicherweise ist der Schaden so groß, dass sich bereits Pfützen auf dem Boden bilden und damit alles, was sich dort befindet, in Mitleidenschaft ziehen. Der Boden, die Einrichtung und insbesondere elektronische Geräte mögen die Feuchtigkeit überhaupt nicht.

Bemerkst Du den Wasserschaden im Bad, ist ein schnelles Handeln gefragt. Was solltest Du nun in diesem Notfall unternehmen und welche Maßnahmen sind im Nachgang notwendig?

Sofortmaßnahme beim Wasserschaden im Bad

Läuft das Wasser von den Wänden, gilt es auch in dieser stressvollen Situation einen kühlen Kopf zu bewahren. Mit den folgenden Maßnahmen begrenzt Du den Schaden.

Wasser abstellen

Damit kein weiteres Wasser in das Badezimmer gelangt, musst Du das Absperrventil zudrehen. Dies befindet sich entweder direkt im Bad oder in der Nähe des Wasserzählers. Drehe das Ventil komplett zu, damit kein Wasser mehr in das Rohrsystem gelangt. Dies bedeutet zwar auch, dass Du die Dusche nicht mehr wie gewöhnlich nutzen kannst und dies mit weiteren Einschränkungen einhergeht, aber immerhin verhinderst Du den Nachfluss aus dem beschädigtem Rohr.

Stromzufuhr kappen

Nicht nur das Wasser stellt eine Gefahr dar. Verteilt sich die Feuchtigkeit in den Wänden, könnte dies die Elektroinstallationen angreifen. Steht das Wasser förmlich im Badezimmer, solltest Du zur Sicherheit den Strom abstellen. Lege hierfür die Hauptsicherung um.

Erst nachdem fachkundig der Schaden begutachtet wurde, darfst Du den Hauptschalter anschalten und nur das Badezimmer vom Stromkreis isolieren. Lässt Du den Strom im Wohnzimmer unangetastet laufen, während im Badezimmer der Wasserschaden auftritt, gehst Du ein unnötiges Risiko ein. Es besteht Lebensgefahr und ein plötzlicher Stromunfall endet oftmals tödlich[1]https://www.shz.de/lokales/stormarner-tageblatt/wasserschaden-marode-kabel-stromschlag-tot-id1704436.html.

Wasser entfernen

Nachdem Du das Absperrventil geschlossen hast und der Strom abgestellt ist, solltest Du grob das Wasser beseitigen. Je nach Ausmaß des Schadens genügt hierfür noch ein einfacher Lappen mit Eimer. Entsorge das Wasser in der Badewanne und verschaffe Dir einen Überblick darüber, wo die Wasserschäden am stärksten auftreten.

Steht das Wasser förmlich in der Wohnung, ist auch das Rufen der Feuerwehr gerechtfertigt. Diese pumpt mit eigenen Geräten das Wasser ab und mindert damit den Schaden. Zögere also nicht im Ernstfall die Feuerwehr zu rufen, um eine professionelle Unterstützung zu erhalten, falls die Schäden so immens sind, dass Du diese allein kaum in den Griff bekommst.

Einrichtung schützen

Gleichzeitig bietet es sich an, die empfindliche Einrichtung in Räume zu bringen, die nicht vom Wasserschaden betroffen sind. Je länger Schränke oder andere Möbelstücke sich im Wasser befinden, desto größer sind die Beschädigungen. Sind diese zu lange der Feuchtigkeit ausgesetzt, bleibt Dir möglicherweise nur noch die Entsorgung übrig.

Bereite den anderen Raum mit Handtüchern, Teppichen oder zumindest Zeitungspapier vor, um darauf die Möbelstücke abzustellen. Trockne diese gründlich ab, damit sich das Wasser nicht auch dort verteilt.

Schaden dokumentieren

Zum Glück bleibst Du auf dem Schaden nicht allein sitzen. In der Regel übernimmt die Versicherung die Kosten, sodass Du zumindest finanziell kaum davon betroffen bist.

Damit der Schadensfall korrekt ersetzt wird, ist eine gründliche Dokumentation vorteilhaft. Erstelle Bilder von allen Bereichen und Möbelstücken, die vom Wasserschaden betroffen sind. Im Nachhinein lässt sich dadurch leichter nachvollziehen, wie der Schaden entstanden ist und wie hoch die Schadenssumme ist. Damit erleichterst Du die weitere Abwicklung mit der Versicherung und ersparst Dir viel Stress.

Nachbarn über den Wasserschaden informieren

Der Wasserrohrbruch macht sich wahrscheinlich nicht nur in Deinem Badezimmer bemerkbar. Dort könnte zwar der Schaden am größten sein und das Wasser austreten, doch auch die Nachbarn sollten über diesen Vorfall informiert werden.

Kläre Deine Nachbarn und am besten das gesamte Haus darüber auf, dass es in Deiner Wohnung einen Rohrbruch[2]https://www.transparent-beraten.de/schadensfall-lexikon/rohrbruch/ gab. Oftmals liegen die Schäden noch versteckt hinter der Wand oder die Feuchtigkeit wird kaum wahrgenommen. Im Zuge dieser Bekanntmachung können die Mieter eigenständig Ihre Wohnung auf Schäden oder eine höhere Feuchtigkeit untersuchen.

Luftfeuchtigkeit senken

Hast Du das Wasser beseitigt und der erste Schreck ist überwunden, gilt es die Luftfeuchtigkeit zu senken. Denn das Wasser trägt zur höheren Feuchtigkeit im Raum bei und langfristig erhöht dies das Schimmelrisiko.

So schnell wie möglich sollte die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer auf einen Wert von weniger als 70% sinken. Dies gelingt mit einem längeren Stoßlüften. Häufig ist jedoch das Aufstellen eines Trocknungsgerätes notwendig, um zügiger die Luftfeuchtigkeit zu senken und die Wände zu schützen.

Ursachen des Wasserschadens

Die Beseitigung des Wasserschadens geht mit einem hohen Aufwand einher. Daher solltest Du vorab auf die folgenden Faktoren Rücksicht nehmen und bei ersten Warnzeichen den Fachmann rufen, um die Sanitäranlagen zu überprüfen.

Fehlerhafte Montage und Installation

Die häufigste Ursache für eine Überschwemmung im Bad ist eine unsachgerechte Montage der Sanitäranlagen oder Armaturen. Das Waschbecken wurde falsch angebracht oder der Schlauch sitzt nicht sicher in der Waschmaschine.

Bist Du unerfahren bei solchen Arbeiten, dann lasse diese lieber von einem Profi erledigen. Führst Du handwerkliche Tätigkeiten aus, die Deine Fähigkeiten weit übersteigen, droht der Wasserschaden. Gleichzeitig könnte die Versicherung nicht für die entstandenen Kosten aufkommen, wenn Du grob fahrlässig vorgegangen bist.

Doch auch wenn der Fachmann die Installation oder Montage übernimmt, ist Vorsicht geboten. Überprüfe bei der Benutzung der Dusche oder den Armaturen, ob Wasser austritt oder feuchte Stellen zu erkennen sind. Denn auch beim Profi lassen sich solche Fehler nicht immer vermeiden.

Defekte Abdichtungen

Neben einer unsachgemäßen Installation sind auch die Dichtungen eine Schwachstelle. Hier zeigen sich nach etwa 30 Jahren deutliche Alterserscheinungen, weshalb eine Sanierung in regelmäßigen Abständen notwendig ist. Auch über die Fugen könnte Wasser in das Mauerwerk eindringen und dort einen Schaden anrichten.

Daher ist gerade bei älteren Häusern Vorsicht geboten. Die Leitungswasserinstallation muss ausgetauscht werden, um einem Wasserschaden vorzubeugen.

Rohrbruch

Deutlich seltener ist ein Rohrbruch. Dieser ist nur in rund 20% der Fälle für einen Wasserschaden verantwortlich. Dennoch ist hier das Schadensbild am größten, da dort das Wasser ungehindert austritt und sich im Badezimmer verteilt.

Ein Rohrbruch entsteht meist durch Ablagerungen in den Leitungen. Dies stellt insbesondere bei älteren Rohren eine Gefahr dar.

Auch im Winter könnte ein plötzlicher Kälteeinbruch zu Frost und einem Platzen der Wasserleitung führen. Daher ist gerade bei älteren Gebäuden eine gründliche Überprüfung des Zustands nötig, um einen Wasserrohrbruch zu vermeiden.

Badsanierung

Hast Du das Wasser beseitigt und senkst die Feuchtigkeit, ist die Arbeit in vielen Fällen damit noch nicht getan. Denn ist das Wasser in die Dämmung oder den Fußboden eingedrungen, lässt sich eine Sanierung kaum vermeiden.

Bevor die Sanierung beginnt, ist jedoch eine ordentliche Trocknung die Voraussetzung, für die anstehenden Arbeiten. Mitunter dauert es bei stärkeren Wasserschäden mehrere Wochen, bis die Feuchtigkeit aus den Wänden entwichen ist.

Danach kann die Badsanierung beginnen. Ein Austausch des Bodens sowie aufwendige Arbeiten an den Wänden stehen nun im Mittelpunkt. Es findet eine Entkernung des Badezimmers statt, bei der sowohl die Fliesen als auch der Putz abgetragen werden.

Dies mag zwar ein schwerer Schritt sein und mit einem hohen Aufwand einhergehen, doch die Sanierung ist der sicherste Weg, um langfristig einen einwandfreien Zustand des Badezimmers sicherzustellen. Vermeidest Du diese Arbeiten, besteht die Gefahr der Schimmelbildung, sodass das Bad kaum mehr nutzbar ist.

Versicherungsabwicklung

Als wäre der Schreck nicht hoch genug, dass Dein Badezimmer unter Wasser steht, musst Du dabei auch die Kosten im Blick haben. Die Schäden können schnell im fünfstelligen Bereich landen und eine hohe finanzielle Belastung darstellen.

Gegen den Wasserschaden im Bad besteht im Regelfall eine Versicherung. So bleibst Du zumindest nicht auf dem finanziellen Schaden allein sitzen, sondern erhältst hier eine Entlastung.

Je nach Ursache und genauem Ausmaß des Schadens sind andere Versicherungen für diesen Vorfall verantwortlich.

  • Hausratsversicherung

Bei einem größeren Wasserschaden bleibt Dir häufig nichts anderes übrig, als einen Großteil des Mobiliars zu entsorgen. Die Hausratsversicherung kommt für den Wert auf, falls der Schaden durch das Leitungswasser verursacht wurde. Dabei wird meist der Wiederbeschaffungspreis als Grundlage genommen. Handelt es sich um bereits in die Jahre gekommenes Mobiliar, liegt dieser Preis deutlich unter den einstigen Anschaffungskosten. Damit muss Dir klar sein, dass der Kauf der neuen Einrichtung kaum von der Zahlung der Hausratsversicherung gedeckt ist.

  • Haftpflichtversicherung

Entspringt der Wasserschaden nicht bei Dir, sondern geht vom Nachbarn aus, ist dafür die Privathaftpflicht zuständig. Diese ersetzt den aufgetretenen Schaden und wendet sich danach an die Versicherung des Nachbarn. So bleibst Du nicht auf den Kosten sitzen, wenn die Schäden von einer Nachbarwohnung ausgehen.

  • Wohngebäudeversicherung

Neben Deinem Mobiliar, treten auch Schäden am Gebäude sowie der Sanitäranlagen auf. Diese werden weder von der Hausrat- noch der Privathaftpflichtversicherung übernommen. In diesem Fall musst Du Dich an die Wohngebäudeversicherung wenden. Bist Du Mieter, dann ist dies Aufgabe des Vermieters, da dieser der Eigentümer ist.

Der Wasserschaden im Badezimmer

Im Badezimmer ist es nicht ungewöhnlich, wenn dort eine höhere Feuchtigkeit vorherrscht. Diese entsteht durch die übliche Nutzung und stellt in der Regel kein Problem dar.

Anders sieht es aus, wenn die Feuchtigkeit aus den Wänden kommt oder Wasser aus den Installationen dringt. Meist ist eine unsachgemäße Montage der Armaturen oder anderen Sanitäreinrichtungen für den Wasserschaden im Bad verantwortlich. Lasse diese Arbeiten daher lieber von einem Profi durchführen.

Befolge die hier vorgestellten Maßnahmen, um den Schaden so weit wie möglich einzudämmen. Dokumentiere Dein Vorgehen, damit im Nachhinein der Ersatz der Kosten leichter fällt.

Stellt der Wasserschaden im ersten Moment einen Albtraum dar, lässt sich dieser mit den hier vorgestellten Tipps noch bestmöglich in den Griff bekommen.

Häufige Fragen

Wer bei einem Wasserschaden im Bad für die Kosten aufkommt, ist von der Ursache abhängig. Liegt der Schaden in Deinem Badezimmer vor, kommt die Hausratversicherung für die Schäden am Mobiliar auf. Die Wohngebäudeversicherung ersetzt die Kosten für die Erneuerung der Sanitäranlagen sowie der Sanierung des Gebäudes.

Bemerkst Du einen Wasserschaden, dann dreh zunächst das Absperrventil zu und schalte den Strom über die Hauptsicherung ab. Danach bringst Du die Möbelstücke in Sicherheit und beseitigst da Wasser. Steht das Wasser im Badezimmer oder der Wohnung, dann rufe für diese Arbeiten die Feuerwehr. Diese können das Wasser abpumpen und einen größeren Schaden vermeiden. Im Anschluss ist eine professionelle Trocknung und wahrscheinlich eine Sanierung notwendig, damit das Badezimmer wieder nutzbar ist.

Feuchtigkeit kann durch Fliesenfugen dringen, wenn diese nicht mehr dicht sind. Dieses Risiko besteht bei älteren Fugen. Daher solltest Du darauf achten, dass die Fugen stets dicht sind und diese bei Bedarf erneuern.

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