An heißen Sommertagen kommt kaum etwas gelegener als die Abkühlung im Wasser. Ob im See oder einem seichten Fluss – Du kannst nicht widerstehen und genießt ein kühles Bad.

Doch nachdem Du das Wasser verlassen hast, erkennst Du sichtbare Veränderungen auf der Haut. Diese erscheinen rötlich und ein starker Juckreiz stellt sich ein. Begleitet wird dieses Empfinden von weiteren Beschwerden, wie etwa der Bildung von Quaddeln.

Das Baden im natürlichen Gewässer schien keine gute Idee gewesen zu sein. Doch wie gefährlich sind die Symptome und worauf sind diese zurückzuführen?

Saugwurm als Auslöser der Badedermatitis

Treten die Beschwerden unmittelbar nach dem Gang in das natürliche Gewässer auf, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Badedermatitis vor. Diese grenzt sich von einem Sonnenbrand oder einem schlicht zu langem Bad spürbar ab.

Direkt nach dem Verlassen des Wassers bemerkst Du die intensiv juckenden Pusteln auf der Haut. Ein rötlicher Ausschlag bildet sich und es besteht die Befürchtung, dass sich Bakterien oder andere Keime auf Deiner Haut eingefunden haben.

Zum Teil ist dies korrekt, denn die Beschwerden sind auf einen Eindringling zurückzuführen. Denn die Badedermatitis wird von den Larven verschiedener Saugwurmarten ausgelöst. Dies könnten zum Beispiel Trematoden[1]https://flexikon.doccheck.com/de/Trematoden oder Schistosomen[2]https://flexikon.doccheck.com/de/Schistosomatidae sein.

Eine alternative Bezeichnung der Badedermatitis ist die Zerkariendermatitis. Damit sind die Larven der Saugwürmer gemeint, weshalb dieser Begriff deutlich präziser für die vorliegenden Beschwerden ist.

Parasiten unter der Haut

Der unangenehme Juckreiz geht auf Larven zurück, die sich fälschlicherweise auf der menschlichen Haut einfinden. Sie sind dort nicht überlebensfähig und sterben nach kurzer Zeit ab. Dennoch reagiert das Immunsystem empfindlich auf die Eindringlinge, weshalb das Jucken als Reaktion gilt.

Ursache des Juckreizes nach dem Baden sowie dem Ausschlag ist das Eindringen der Larven unter die Haut. Als Parasiten suchen Sie die Haut auf, um sich dort einzunisten und zu vermehren.

Beim Menschen sind die Parasiten jedoch nicht überlebensfähig. Sie sterben nach kurzer Zeit ab, was zu einem Ende der Symptome führt. Denn eigentlich suchen die Saugwürmer Wasservögel oder Wasserschnecken auf, um sich dort unter der Haut aufzuhalten.

Der Mensch gilt dementsprechend als Fehlwirt. Die Parasiten begeben sich versehentlich auf Deine Haut, wobei Sie dort keinerlei Überlebenschancen besitzen. Für schmerzhafte und unangenehme Symptome sorgen die Parasiten dennoch.

Dabei ist nicht zwingend das Eindringen der Parasiten unter die Haut schmerzhaft. Vielmehr handelt es sich um eine allergische Reaktion des Körpers. Denn dieser versucht mit der intensiven Abwehrreaktion, sich zu schützen.

Bei einem erstmaligen Befall der Saugwürmer fällt die Reaktion noch minimal aus. Das Immunsystem weiß kaum mit den Parasiten umzugehen und es tritt lediglich ein leichter Juckreiz sowie ein Kribbeln auf. Erst bei einem erneuten Kontakt mit den Larven tritt die Überreaktion auf. Die Symptome werden somit nur indirekt von den Parasiten ausgelöst und gehen eigentlich auf die Immunreaktion zurück.

Lebensgebiete der Zerkarien

Die Badedermatitis geht auf den Befall der Larven der Saugwürmer und der intensiven Reaktion des Immunsystems zurück. Die Beschwerden können daher nur dort auftreten, wo auch die Parasiten anwesend sind. In Deiner heimischen Badewanne ist dies nicht der Fall. Gehst Du jedoch häufiger in natürlichen Gewässern schwimmen, wirst Du wahrscheinlich auf die Larven treffen.

Sie halten sich überwiegend in Badeseen auf. Denn Sie benötigen ein seichtes und ruhiges Wasser, um sich in der Nähe der Wasseroberfläche zu entwickeln. Flüsse gehören demnach nicht zu bevorzugten Lebensbereichen der Zerkarien.

Voraussetzung für die Vermehrung der Zerkarien sind wärmere Temperaturen. Bei über 24°C können die Larven bereits im Frühsommer auftreten und sich im Badesee verbreiten. Bleibt das Wetter mild und stets bei über 20°C, fördert dies die Ausbreitung der Parasiten.

Vorsicht an heißen Sommertagen

Zerkarien benötigen milde Temperaturen von mehr als 20°C. Erst unter diesen dauerhaft warmen Bedingungen können Sie sich vermehren. Ein Kälteeinbruch im Sommer führt zu einem Absterben dieser Parasiten, sodass keine Gefahr des Befalls mehr besteht. Ist es hingegen über einen längeren Zeitraum wärmer, ist in Badeseen die Wahrscheinlichkeit hoch auf die Zerkarien zu treffen.

Ist es im Sommer kühler, geht von den Zerkarien weniger eine Gefahr aus. Bei milden Temperaturen sind Sie in der Entwicklung gestört und die Zahl geht deutlich zurück.

Förderlich für Population ist zudem die Anwesenheit der natürlichen Wirte. Nisten in der Umgebung des Badesees Wasservögel und sind Wasserschnecken anzutreffen, eignen diese sich als Wirt für den Parasiten. Dort vermehren sich die Würmer und produzieren beim Befall der Enten oder ähnlichen Tieren, die Eier. Von dort gelangen sie über die Ausscheidungen in das Wasser, wo schon bald die Larven in Erscheinung treten, die später auf den Menschen übergehen können.

Das Risiko einer Badedermatitis ist, während der wärmeren Sommerphase, im Badesee am Höchsten. In Freibädern oder heimischen Badewannen finden sich die Parasiten nicht ein. Auch in Flüssen stellen Sie kaum eine Gefahr dar, da die Larven ein stehendes Gewässer bevorzugen.

Behandlung der Badedermatitis

Eine ursächliche Behandlung der Larven ist nicht notwendig. Die Parasiten sterben ohnehin nach kurzer Zeit ab, sodass die Immunreaktion zurückgeht. Sind die Beschwerden dennoch so intensiv, dass sie Deine Lebensqualität beeinträchtigen, ist der Gang zum Arzt anzuraten. Mit verschiedenen Mitteln gelingt es, die Symptome zu lindern.

  • Juckreizstillende Cremes

Gegen die auftretenden Entzündungen helfen Cremes, welche auf die betroffenen Hautstellen einwirken. Neben Cremes sind auch Salben oder Lotionen hilfreich.

Diese Methode ist effektiv, wenn die Symptome sich auf einen kleineren Körperbereich beschränken. Treten diese dort stärker in Erscheinung, helfen die Cremes effektiv, die Entzündungsreaktion abzumildern.

  • Antihistaminika

Bei stärkeren Beschwerden und falls diese den gesamten Körper betreffen, helfen Antihistaminika. Diese beziehen sich direkt auf die allergische Reaktion und schwächen diese ab.

Möglich ist hier die Gabe von Tabletten, Tropfen oder ähnlichen Lösungen. Diese gehen allerdings mit Nebenwirkungen, wie einer höheren Müdigkeit, einher. Daher ist Einnahme lediglich bei sehr stark auftretenden Symptomen anzuraten.

  • Hausmittel

Zur Linderung des Juckreizes helfen ebenso bekannte Hausmittel. Kühle die Stellen oder trage natürliche Cremes auf, welche gegen die Entzündungen helfen.

Sei beim Kühlen vorsichtig und lege das Eis oder ein Pad nicht direkt auf die Haut. Wickel es in ein dünnes Tuch, sodass keine Erfrierungen drohen. Unmittelbar nach der Anwendung der Kälte verspürst Du eine Linderung und der Juckreiz geht deutlich zurück.

Badedermatitis nach dem Schwimmen im See

Warst Du gerade in einem Badesee schwimmen und tritt ein starker Juckreiz in Verbindung mit einem Hautausschlag auf, ist dies meist mit einem Befall von Parasiten begründet. Die Larven graben sich unter die Haut ein und lösen eine starke Immunreaktion hervor.

Die Parasiten und damit auch die Badedermatitis sind für den Menschen ungefährlich. Denn Menschen gelten nicht als geeigneter Wirt für die Larven. Befällt der Parasit die Haut, stirbt dieser nach kurzer Zeit ab. Dementsprechend klingen auch die Symptome ab und ein schwerer Krankheitsverlauf ist nicht zu erwarten.

Die wahrgenommenen Symptome gehen nicht direkt auf die Zerkarien zurück, sondern sind eine Folge der allergischen Reaktion. Denn der Körper reagiert beim zweiten Kontakt mit den Larven über, was mit den spürbaren Beschwerden einhergeht. Dementsprechend handelt es sich eher um eine Allergie als einen Parasitenbefall.

Da die Zerkarien ohnehin absterben, sind weitere Maßnahmen zur Bekämpfung nicht erforderlich. Lediglich das Jucken oder die sichtbaren Flecken kannst Du mit Medikamenten, Cremes oder kühlenden Maßnahmen lindern.

Somit mögen die Larven zwar den Spaß beim Baden stören, erweisen sich aber großteils als ungefährlich. Meist klingen die Beschwerden zügig wieder ab und Dein Immunsystem beruhigt sich.

Häufige Fragen

Nach dem Baden kann es zu Juckreiz kommen, da die Haut durch das Wasser und die darin enthaltenen chemischen Substanzen gereizt werden kann. Das warme Wasser kann die Haut austrocknen, was zu Trockenheit und Juckreiz führen kann. Zudem können bestimmte Inhaltsstoffe in Badezusätzen oder Seifen allergische Reaktionen hervorrufen. Ein weiterer Grund für Juckreiz nach dem Baden kann eine Reaktion auf Chlor im Schwimmbadewasser sein. Es ist wichtig, die Haut nach dem Baden gut zu pflegen und gegebenenfalls auf irritierende Produkte zu verzichten.

Eine Badedermatitis ist eine Hautentzündung, die durch den Kontakt mit bestimmten Substanzen im Wasser verursacht werden kann. Es handelt sich um eine Form von Kontaktdermatitis, die durch Parasiten ausgelöst wird. Symptome können Rötungen, Juckreiz, Brennen und Hautausschläge sein. Die Reaktion tritt typischerweise nach dem Baden in natürlichen, stehenden Gewässern auf.

Um die Zerkariendermatitis zu behandeln, gibt es einige Maßnahmen, die Du ergreifen kannst: Vermeide den Kontakt mit Gewässern, in denen die Larven der Zerkarien vorkommen. Trockne Dich nach dem Schwimmen gründlich ab und reibe die Haut mit einem Handtuch, um die Larven abzuwischen. Trage längere Schwimmkleidung oder wasserabweisende Cremes auf, um die Larven am Eindringen in die Haut zu hindern. Wenn Symptome wie Juckreiz oder Hautausschlag auftreten, solltest Du einen Arzt aufsuchen, der Dir geeignete Behandlungsoptionen empfiehlt.

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