Im Badezimmer sind die Wände überwiegend mit Fliesen versehen. Diese erweisen sich als praktisch und relativ günstig. So lassen sie sich mit einem Tuch einfach abputzen und Verunreinigungen finden darauf keinen Halt. Zudem saugt sich dort die Feuchtigkeit nicht fest, sodass das Risiko einer Schimmelbildung deutlich geringer ausfällt.
Dennoch könnte der Wunsch nach einer Veränderung bestehen. Insbesondere in alten Badezimmern ist das Design der Fliesen zweifelhaft. Doch in einer Mietwohnung bestehen im Rahmen der Umgestaltung einige Grenzen. So könnte der Vermieter mit dem Entfernen der Fliesen nicht einverstanden sein.
Einfacher wäre es, wenn Du die Tapete direkt auf die Fliesen aufbringst. Gelingt dieses Vorhaben und was musst Du dabei beachten?
Tapete fachgerecht aufbringen
Hast Du bisher kaum Erfahrung mit dem Tapezieren, ist es mit einer größeren Herausforderung verbunden, das Badezimmer entsprechend umzugestalten. Denn die Fliesen sind für die Tapete kein idealer Untergrund. Sie sind glatt und damit besteht das Risiko, dass die Tapete sich früher oder später löst.
Damit die Renovierung dennoch gelingt und die Tapete sauber hält, ist die nachstehende Vorgehensweise zu beachten. Dann ist die Arbeit selbst für Laien durchführbar.
Fliesen säubern
Die Fliesen stellen den Untergrund dar, auf welchem die Tapete für einige Jahre haften soll. Doch je nach Alter der Fliesen sind diese selbst von Verunreinigungen betroffen. Es könnten sich Kalkablagerungen bilden und andere Flecken vorhanden sein. Diese beeinträchtigen den Haftgrund und können später zu Problemen führen. So ist nicht nur das Lösen der Tapete[1]https://www.hausmagazin.com/a/tapete-loest-sich ein Risiko, sondern dass sich darunter die Feuchtigkeit sammelt und ein Schimmel auftritt.
Verunreinigungen entfernen
Insbesondere ältere Fliesen sind von Rückständen betroffen, die das Haften der Tapete beeinträchtigen. Dazu gehören Staubablagerungen, aber auch Kalk, der sich auf den Fliesen bildet. Reinige die Oberfläche gründlich, damit im Weiteren die Arbeiten bestmöglich gelingen.
Um diese Probleme zu vermeiden, ist zunächst eine gründliche Reinigung der Fliesen erforderlich. Verwende hierfür ein geeignetes Reinigungsmittel, welches sämtliche Ablagerungen beseitigt. Möglicherweise musst Du hierfür eine längere Einwirkzeit einplanen. Es lohnt sich also, mit dem Putzen bereits am Vorabend zu beginnen, damit Du am nächsten Tag ohne Verzögerung die Tapete aufbringen kannst.
Optimalen Haftgrund herstellen
Aus praktischen und optischen Gründen sind die meisten Fliesen glatt gehalten. Dies erleichtert die Reinigung und Keime oder Erreger haben keine Möglichkeit sich dort zu vermehren.
Die glatten Fliesen bereiten der Tapete allerdings größere Probleme. Denn der Tapetenkleister haftet dort kaum und es ist zu erwarten, dass nach kurzer Zeit die Tapete sich von der Wand löst.
Um dies zu verhindern, musst Du die Fliesen entsprechend vorbereiten. Du musst sie anrauen oder grundieren, um dem Tapetenkleister einen besseren Halt zu gewähren. Für eine größere Fläche bietet sich die Verwendung eines Bandschleifgerätes an. Mit diesem fährst Du über die Fliesen, um eine raue Oberfläche zu erhalten. Planst Du lediglich eine Wand zu tapezieren, könnte einfaches Schleifpapier zum Anrauen ausreichend sein. Ein professionelles Gerät nimmt Dir aber viel Arbeit ab, sodass Du den Fokus eher auf das Tapezieren legen kannst.
Nach dem Anrauen sind noch feine Staubrückstände auf den Fliesen vorhanden. Daher ist jetzt wiederum eine Reinigung erforderlich, um die feinen Körner zu beseitigen.
Alternativ könntest Du auch eine Spezialgrundierung auf die Fliesen aufbringen. Diese werden auch als Untergrundverstärker bezeichnet und gewähren einen besseren Halt. Die Grundierung bringst Du mit einer Bürste auf die Fliesen. Warte, bis das Mittel komplett getrocknet ist und danach kannst Du mit dem Tapezieren beginnen.
Fugen behandeln
Die Fliesen stellen keine flache, gleichmäßige Ebene dar. Zwischen ihnen befinden sich Fugen, welche beim Tapezieren stören. Die Fugen könnten sich später als Muster auf der Tapete abzeichnen und dadurch leidet der Gesamteindruck. Auch die Haftung wird durch die Fugen angegriffen, sodass die Tapete sich eher lösen könnte.
Fugen beseitigen
Die Fugen drücken sich als Unebenheiten später durch die Tapete und sind deutlich zu erkennen. Daher musst Du sie mit einer Spachtelmasse oder einem Fliesenkleber ausgleichen. Dadurch erhältst Du eine gleichmäßige Oberfläche, welche besser zum Tapezieren geeignet ist.
Deine Aufgabe besteht jetzt darin, die Fugen zu beseitigen. Hierfür bietet sich die Verwendung einer Spachtelmasse oder eines Fliesenklebers an. Mit diesen füllst Du die Fugen auf und ziehst mit einem Spachtel die Oberfläche komplett glatt. Reinige die getrocknete Oberfläche, damit die Tapete dort im Anschluss einen optimalen Halt erfährt.
Möchtest Du nicht mit einer Spachtelmasse arbeiten, ist auch das Anbringen eines Untergrundvlieses möglich. Dieses gleicht ebenso die Unebenheiten aus und bietet eine bessere Grundlage für die Tapete.
Auf den Fliesen tapezieren
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und das eigentliche Aufbringen der Tapete kann beginnen. Im Idealfall hast Du jetzt eine komplett glatte, saubere und trockene Oberfläche vor Dir, die kaum mehr etwas mit den ursprünglichen Fliesen gemein hat.
Aufgrund der umfangreichen Vorarbeiten bringst Du die Tapete wie bei jeder gewöhnlichen Wand auf. Bahn für Bahn bringst Du den Tapetenkleister auf die Wand auf und drückst die Tapetenstücke darauf.
Für das Badezimmer solltest Du Dich für eine Tapete entscheiden, die besser mit der hohen Feuchtigkeit klarkommt. Geeignet ist etwa eine Vinyltapete[2]https://www.tapetenmax.de/magazin/was-sind-vinyltapeten/, die sich leichter reinigen lässt. Dennoch ist in besonders sensiblen Bereichen, wie hinter dem Waschbecken oder in der Duschkabine auf das Tapezieren zu verzichten. Selbst die beste Tapete leidet unter der hohen Feuchtigkeit und würde sich früher lösen.
Einschränkungen in der Mietwohnung
Bist Du Eigentümer der Wohnung oder des Hauses, darfst Du das Badezimmer ganz nach Deinen Wünschen gestalten. Es ist Deine freie Entscheidung, ob Du die Fliesen entfernst oder direkt die Tapete aufbringst.
Als Mieter ist diese Umgestaltung jedoch nicht so einfach. Denn das Tapezieren stellt eine dauerhafte bauliche Veränderung dar. Eine Vorbehandlung der Fliesen ist erforderlich, sodass diese dadurch praktisch zerstört werden. Beim Auszug ist es nicht möglich, die Tapete abzunehmen und wieder die ursprünglichen Fliesen zu verwenden.
Absprache mit Vermieter
In einer Mietwohnung darfst Du nicht willkürlich Veränderungen durchführen. Das Tapezieren geht mit umfangreichen Arbeiten einher, welche Du vorher mit dem Vermieter abklären solltest. Stimmt dieser dem Vorhaben zu, bist Du rechtlich abgesichert, dass beim Auszug kein teurer Rückbau gefordert wird.
Um jeglichen Ärger mit dem Vermieter zu vermeiden, musst Du die Arbeiten im Bad vorher abklären. Schildere Dein Vorhaben und hole Dir die Zustimmung ein. Die meisten Vermieter sind damit einverstanden, insofern die Fliesen bereits älter sind und nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen. Allerdings gilt, dass das Tapezieren fachgerecht ablaufen muss. Andernfalls musst Du für mögliche Wasserschäden oder einer Schimmelbildung haften.
Hast Du die Tapeten ohne Zustimmung des Vermieters angebracht, stehst Du beim Auszug vor einem größeren Problem. Ist der Vermieter mit der Umgestaltung nicht einverstanden und möchte den ursprünglichen Look im Raum wieder haben, musst Du sämtliche Veränderungen zurückbauen. Im schlimmsten Falle bedeutet dies, dass Du sowohl die Tapeten als auch die Fliesen entfernst und neue, unbeschädigte anbringst. Dies geht schnell mit Kosten im vierstelligen Bereich ein, sodass Du vor dem Renovieren Dir dringend die Zustimmung vom Vermieter einholen solltest.
Über Kacheln tapezieren
Die Küche oder das Badezimmer sind zu einem Großteil mit Fliesen versehen. In diesen Räumen erweisen sie sich als praktisch und gelten als Standard. Gefällt Dir das Design jedoch nicht, könntest Du daran interessiert sein, die Fliesen einfach mit einer Tapete zu überdecken. In einer ganz neuen Farbe oder mit Fototapeten erschaffst Du einen völlig neues Bad, ganz nach Deinen Vorstellungen.
Das Aufbringen der Tapeten ist bei den Fliesen jedoch mit einem größeren Aufwand verbunden. Denn die Fliesen müssen entsprechend vorbereitet werden, damit Sie einen guten Haftgrund bieten.
In der hier präsentierten Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt das Anbringen der Tapeten ohne Probleme. Achte darauf, dass der Kleister und Kleber einen optimalen Halt finden. Dann kannst Du die Optik ganz nach Deinem Stil verändern.
In einer Mietwohnung besteht allerdings die Einschränkung, dass Du die Zustimmung des Vermieters benötigst. Andernfalls könnte dieser den Rückbau der baulichen Maßnahme verlangen, was sowohl viel Geld als auch Zeit kostet.
Häufige Fragen
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