Beim Duschen erwartest Du einen kräftigen Strahl, welcher sich wie eine sanfte Massage anfühlt. Damit dieser Eindruck entsteht, muss der Wasserdruck im Haus entsprechend hoch sein. Ist der Wasserdruck zu niedrig und tröpfelt das Wasser lediglich aus dem Duschkopf, vermindert dies das Duschgefühl deutlich.

Entspricht der Wasserdruck nicht Deinen Vorstellungen, solltest Du der Ursache auf den Grund gehen. Dabei ist zu berücksichtigen, ob das Problem lediglich in der Dusche besteht oder bei sämtlichen Wasserhähnen im Haushalt zu beobachten ist.

Mit den nachstehenden Tipps erfährst Du, wie hoch der Wasserdruck im Haus sein sollte und mit welchen Methoden Du den Druck erhöhst. So erfährst Du wieder eine angenehme Dusche und musst nicht mit dem schwach, plätscherndem Wasser vorliebnehmen.

Üblicher Wasserdruck im Haus

Der Wasserdruck im Leitungsnetz gibt an, unter welcher „Kraft“ das Wasser in den Rohren steht. Der Druck bezeichnet hierbei die Belastungen, die das Wasser auf die Rohrleitungen ausübt. Je höher der Druck, desto stärker ist die Kraft auf die Außenwände, die vom Volumen des Wassers ausgehen.

Während früher der Wasserdruck von Wassertürmen abhängig war, sind dafür heutzutage Pumpen zuständig. Diese führen ständig Wasser in die Leitungen nach, sodass dort der gewünschte Druck vorhanden ist.

Im Leitungsnetz sorgen die Wasserversorger dafür, dass ein Druck von rund 8 bis 10 bar vorliegt. 1 bar entspricht etwa dem gewöhnlichen Luftdruck[1]https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv3=101614&lv2=101518. Das Wasser steht dementsprechend unter einem wesentlich höheren Druck im Leitungsnetz.

Wasserdruck im Haus

Im Versorgungsnetz liegt ein Druck von ca. 8 bis 10 bar vor. Im Haus reduziert ein Druckminderer den Wasserdruck. Dort kommen noch maximal 4 bar in den Hausleitungen an. Je mehr Stockwerke das Gebäude besitzt, desto höher muss dort der Druck sein. Denn dieser nimmt in den höhergelegenen Stockwerken ab. Für jedes weitere Geschoss muss der Druck ca. 0,5 bar höher sein.

Der hohe Druck lässt sich durch eine Leckage im Leitungsnetz veranschaulichen. Denn bei einem Leck tröpfelt das Wasser nicht langsam aus dem Rohr, sondern schießt förmlich mehrere Meter in die Höhe. Dies zeigt, welche Kräfte die Leitungen im gewöhnlichen Betrieb aushalten müssen.

Während der Systemdruck gewöhnlicherweise zwischen 8 und 10 bar beträgt, ist der Wasserdruck im Haus nicht ganz so hoch. Dort liegt im Normalfall ein Druck von maximal 4 bar vor. Ein Minimalwert von 2 bar sollte dabei nicht unterschritten werden.

Verantwortlich für den geringeren Wasserdruck ist der Druckminderer. In diesem Gerät befindet sich eine Membran, welche über eine Feder gesteuert wird. Je nach gewünschtem Druck öffnet oder schließt sich die Feder und lässt über die Membran mehr oder weniger Wasser hindurch. Dies stellt den gewünschten Wasserdruck im Haus sicher.

Der geringere Druck gilt als Sicherheitsmaßnahme und schont die Leitungen. So müssen diese nicht für einen Wasserdruck von 10 bar ausgelegt sein und bei einem Leck[2]https://deutsche-schadenshilfe.de/wasserschaden/leck-in-wasserleitung-finden/ tritt das Wasser mit geringerer Kraft aus.

Der Wasserdruck ist abhängig von der Größe des Hauses bzw. dessen Stockwerke. Denn je größer der zu überwindende Höhenunterschied, desto höher muss der Wasserdruck sein. In einem Bungalow ist dementsprechend der Wasserdruck geringer als bei einem mehrstöckigem Gebäude.

Wasserdruck im Haus messen

Für gewöhnlich liegt der Wasserdruck zwischen 2 und 4 bar. Außerhalb des Bereiches könnten Probleme auftreten. Ist der Wasserdruck zu hoch, stellt dies eine Belastung für das Leitungssystem dar. Die Ventile sowie Rohre sind für diesen Druck möglicherweise kaum ausgelegt und es treten häufiger Defekte auf. Ist der Wasserdruck hingegen zu gering, fließt das Wasser sichtbar schwächer. Dies ist bei höhergelegenen Stockwerken ausgeprägter als etwa im Erdgeschoss.

Eimer befüllen

Bei einem gewöhnlichen Wasserdruck sollte sich ein Eimer mit 10 Litern innerhalb von 30 Sekunden füllen. Dauert es länger, spricht dies dafür, dass ein geringerer Druck vorliegt.

Wie hoch der Wasserdruck ist, lässt sich mit einfachen Mitteln testen. Hierfür nimmst Du einen Eimer und prüfst, wie schnell sich dieser mit Wasser befüllt. Ein Eimer mit 10 Litern Fassungsvermögen sollte unter einem voll aufgedrehtem Wasserhahn in rund 30 Sekunden volllaufen. Dann liegt ein Druck von ca. 4 bis 5 bar vor. Dauert es hingegen eine ganze Minute, beträgt der Wasserdruck im Haushalt lediglich 2 bar.

Präziser ist es natürlich, wenn Du einen Zugang zum Wasseranschluss besitzt. Dort lässt sich der Wasserdruck direkt ablesen. Dennoch ist die Methode mit dem Wasserhahn hilfreich, um nachzuweisen, wie hoch die Druckverhältnisse an Deinen Anschlüssen ist.

Ursachen eines zu niedrigen Wasserdrucks

Ist der Wasserdruck zu niedrig, solltest Du Dich zunächst an den Wasserversorger wenden. Dieser kann Dir mitteilen, ob der Versorgungsdruck bei den üblichen 8 bis 10 bar liegt oder ein Problem im Leitungsnetz vorhanden ist. Denn ist dort der Druck bereits niedriger, ist es kein Wunder, dass auch bei Deinen Anschlüssen das Wasser eher schwach durchfließt.

In den meisten Fällen sind die Ursachen des geringen Wasserdrucks jedoch direkt im Haus zu finden. Hierfür sind folgende Gründe denkbar.

  • Kalkablagerungen

Fließt das Wasser mit geringerem Druck durch Deinen Wasserhahn oder Duschkopf, ist dies möglicherweise auf Verunreinigungen zurückzuführen. Kalkablagerungen gelten als häufige Ursache dafür, dass nicht genügend Wasser hindurchfließt. Um diesem Problem vorzubeugen, ist eine regelmäßige Reinigung der Armaturen erforderlich. Ähnliches gilt auch für die Rohrleitungen, wo sich mit der Zeit die Ablagerungen bilden könnten. Diese beeinträchtigen den Wasserfluss und mindern den Druck.

  • Wasserverlust

Ist ein Ventil oder eine Verbindung undicht, tritt darüber ein kaum spürbarer Wasserverlust auf. Das Wasser kommt zwar noch in der Dusche an, weist aber einen zu geringen Druck auf. Gefährlich ist dieser Defekt, weil sich im verborgenen Schimmel bilden könnte und die Feuchtigkeit die Bausubstanz schädigt. Schalte sämtliche Wasserverbraucher ab und schaue, ob der Wasserzähler weiter läuft. Dies spricht für eine Undichtigkeit im System, die dringend zu beheben ist.

  • Defekter Druckminderer

Möglich ist auch, dass der Druckminderer nicht zuverlässig arbeitet. Die Feder weist eine Altersmüdigkeit auf und verschließt die Membran zu stark. Dadurch gelangt das Wasser mit einem geringeren Druck in das Haus.

  • Duschkopf

Es könnte auch sein, dass der Wasserdruck in der Dusche geringer ausfällt, weil dort ein Sparduschkopf vorhanden ist. Dieser lässt bewusst weniger Wasser durch, um den Wasserverbrauch zu senken. Auch ein Durchflussbegrenzer im Duschkopf erzielt den gleichen Effekt, was für Dich zunächst gewöhnungsbedürftig sein könnte. Bevorzugst Du einen höheren Druck, dann verwende einen Duschkopf mit stärkerem Strahl. Dieser setzt dem Wasser meist Luft hinzu, sodass ein Gefühl wie bei einer sanften Massage auftritt.

Druck im Leitungssystem erhöhen

Fällt der Wasserdruck im Haus zu gering aus, macht sich dies an allen Wasserhähnen bemerkbar. Das Wasser fließt deutlich langsamer und auch der Boiler oder die Waschmaschine benötigen mehr Zeit, um die gewünschte Wassermenge zu erhalten. Mit den nachstehenden Maßnahmen erhöhst Du den Druck, sodass wieder ein kräftigerer Wasserstrahl auftritt.

Reinigung durchführen

Die erste Maßnahme sollte sein, dass Du die Armaturen reinigst, bei denen das Problem besonders stark auftritt. Drehe die Wasserversorgung ab und löse danach die Armaturen. Lege den Duschschlauch sowie die Wasserhähne in Eimer und gib eine Essigessenz hinzu. Dies hilft dabei, die Verkalkungen zu lösen und lässt das Wasser wieder ungehindert fließen.

Vermutest Du jedoch eine Verstopfung innerhalb der Leitungen, solltest Du diese Reinigung lieber einem Profi überlassen. Rufe einen Klempner zur Hilfe, welche die Ablagerungen innerhalb der Rohre beseitigt.

Warmwassersystem prüfen

Stellst Du fest, dass das Wasser langsamer fließt, wenn Du das Warmwasser aufdrehst, liegt möglicherweise ein Problem mit der Warmwasserversorgung vor. Es wird nicht genügend warmes Wasser erzeugt, sodass dies bei Bedarf nur langsam fließt.

Geringer Druck beim Warmwasser

Probiere, ob der geringere Wasserfluss von der eingestellten Temperatur abhängig ist. Ist der Druck bei kaltem Wasser normal, liegt wahrscheinlich ein Defekt der Warmwasserversorgung vor.

Zu unterscheiden ist hierbei, ob Du einen Durchlauferhitzer für die Dusche verwendest oder eine dezentrale Warmwasserversorgung mittels Boiler besteht. Prüfe, ob die Geräte ordnungsgemäß funktionieren oder zu wenig Warmwasser zur Verfügung stellen.

Insbesondere bei einem dezentralen Warmwasserspeicher solltest Du einen Profi hinzuziehen, um den Defekt zu beheben. Besteht der geringe Wasserdruck nur bei einem angeschlossenen Mini Durchlauferhitzer, dann tausche das Gerät aus.

Duschsystem verändern

Fließt das Wasser lediglich aus der Dusche langsamer, solltest Du dort das System überprüfen. Bei einem Regenduschkopf ist ein geringerer Druck zu erwarten. Dort liegen zahlreiche Öffnungen vor, welche zu einem höheren Verbrauch führen und das Wasser lediglich durch die Schwerkraft nach unten plätschert.

Bei einem gewöhnlichen Duschkopf solltest Du diesen auf Verkalkungen untersuchen. Auch eine verunreinigte Mischbatterie ist eine Fehlerquelle. Prüfe sowohl die Mischbatterie, den Schlauch als auch den Duschkopf auf Verschmutzungen und ob diese wie gewünscht funktionieren. Tausche diese Bestandteile aus und mitunter hast Du die Ursache dafür gefunden, weshalb nur wenig Wasser zur Verfügung steht.

Der Wasserdruck im Haus

Es mag Dir kaum bewusst sein, doch für Deinen Alltag spielt der Wasserdruck im Haus eine wichtige Rolle. Er beeinflusst, wie schnell das Wasser durch den Wasserhahn oder den Duschkopf fließt. Üblicherweise sollte der Wasserdruck bei 2 bis 4 bar im Haushalt liegen. Dann fließt es wie gewünscht durch den Hahn und Du erhältst ein angenehmes Duschgefühl.

Ist der Druck in den Wasserleitungen zu gering, kommt am Verbraucher weniger Wasser an. Es plätschert oder tröpfelt lediglich vor sich hin und wirkt deutlich schwächer.

Um dieses Problem zu beheben, sind Deine Möglichkeiten eingeschränkt. Dir bleibt nur die Reinigung der Armaturen sowie der Austausch des Duschkopfes. Sollte der Wasserdruck weiterhin zu gering sein, dann wende Dich an Deinen Vermieter, den Wasserversorger oder einen Klempner. Diese sind eher in der Lage, die Ursachen für den geringen Wasserdruck zu finden und können entsprechend gegensteuern.

Häufige Fragen

Im Haus liegt der Wasserdruck in den Leitungen für gewöhnlich bei 2 bis 4 bar. In den höheren Stockwerken nimmt der Druck etwas ab, während er im Erdgeschoss am höchsten ist. Erreicht wird der Druck mittels eines Druckminderers, welcher sich am Wasserfilter befindet.

Der Wasserdruck wird über einen Druckregler gesteuert. Dieser vermindert den Wasserdruck aus dem Versorgungsnetz auf ein für das Haus erträgliches Maß. Über ein Rädchen könntest Du den Druck etwas erhöhen, sodass dieser wieder bei 4 bar liegt.

Der Versorgungsdruck liegt bei rund 8 bis 10 bar. Dieser wird vom Versorger über Pumpen sichergestellt. Für Gebäude ist der vorgeschriebene Wasserdruck abhängig von der Anzahl der Stockwerke. Bei einem eingeschossigen Haus muss der Druck bei mindestens 2 bar liegen. Je Stockwerk erhöht sich der Druck um 0,5 bar, die am Haus ankommen müssen.

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