Die Schwangerschaft stellt eine besondere, aber oftmals auch leidvolle Zeit dar. Die körperliche sowie seelische Belastung macht Dir zu schaffen und an Entspannung ist kaum zu denken. Der Schlaf leidet und der Rücken gibt der Beanspruchung mit der Zeit immer mehr nach.
Ein Bad könnte in dieser Zeit genau richtig sein. Stellt es doch eine willkommene Auszeit dar und im Wasser fühlst Du Dich gewissermaßen schwerelos. Das Gewicht drückt nicht mehr auf Deinen Rücken und der Stress fällt etwas von Dir ab.
Ist das Baden in der Schwangerschaft zu jeder Zeit erlaubt und worauf musst Du achten? Die folgenden Tipps helfen Dir, damit das Bad sich als wohltuend erweist und kein Risiko darstellt.
Wohltuende Wirkung während der Schwangerschaft
Die Schwangerschaft ist ein besonderer Zeitraum. Mit voller Vorfreude kannst Du die Geburt kaum mehr abwarten, doch vorher geht die Schwangerschaft auch mit einigen Belastungen einher. Diese spürst Du sowohl auf körperlicher[1]https://www.gesundheit.gv.at/leben/eltern/schwangerschaft/beschwerden.html als auch seelischer Ebene. Das Bad erweist sich in diesem Fall als willkommene Auszeit und Wellness-Anwendung. Die nachstehenden Vorteile erweisen sich in der Schwangerschaft als besonders nützlich.
Entlastung für den Rücken
Mit zunehmender Dauer der Schwangerschaft ist der Körper einer zusätzlichen Beanspruchung ausgesetzt. Werdende Mütter tragen das Baby dauerhaft am Körper und auch wenn das Gewicht nicht hoch sein mag, sind die Auswirkungen dennoch deutlich spürbar. Es kommt zu Verspannungen in der Rückenpartie und die Haut fängt an zu spannen.
Das Bad ist ein wunderbares Mittel, um bei diesen Beschwerden eine Linderung herbeizuführen. Denn die Wärme führt zu einer Lockerung der Muskulatur. Diese entspannt sich endlich vollständig und Du merkst deutlich, wie die verkrampfte Haltung zurückgeht.
Zudem liegst Du in der Wanne im Wasser und es entsteht ein Gefühl, als wäre das Körpergewicht deutlich reduziert. Du entledigst Dich für einen Moment der Last und findest eine entspannte Haltung.
Entspannung für die Seele
Die körperliche Last und die Einschränkungen im Alltag bedeuten für Dich, dass jegliche Aktivität mit einer zusätzlichen Anstrengung verbunden ist. Du kannst Deinem Alltag nicht mehr wie gewohnt nachgehen und dies sorgt für einen Stress[2]https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/schwangerschaft/gesunde-schwangerschaft/stress-schwangerschaft-1070788. Gleichzeitig ist die hormonelle Umstellung nicht immer leicht zu verkraften und die bevorstehende Geburt könnte mit Sorgen verbunden sein.
Mag die Vorfreude auf das eigene Kind groß sein, ist die Schwangerschaft dennoch mit einem höheren Stress verbunden. Diesem wirkst Du mithilfe eines Entspannungsbades entgegen.
Sieh das Bad bewusst als Auszeit an, in welcher Du keine negativen Einflüsse zulässt. Schaffe eine ruhige Umgebung und schalte das Handy aus. Mit Kerzenlicht und ruhiger Musik reduzierst Du wirksam den Stress und tankst wieder Energie, um für die bevorstehende Zeit gewappnet zu sein.
Darfst Du in der Schwangerschaft baden?
Das Baden in der Schwangerschaft ist grundsätzlich erlaubt. Es geht mit einigen wohltuenden Effekten einher und erweist sich als dringend benötigte Auszeit. Anstatt in ein teures Spa zu gehen und dort die Wellness-Behandlungen auf Dich wirken zu lassen, kannst Du in einen ähnlichen Genuss bereits im heimischen Badezimmer kommen.
Nimm beim Baden dringend Rücksicht auf Deine Gesundheit. Fühlst Du Dich ständig abgeschlagen und ist der Kreislauf geschwächt, ist eine größere Vorsicht erforderlich. Im Zweifel besprich lieber mit Deinem Arzt, ob dieser das Baden in der Schwangerschaft für Dich empfiehlt.
Verläuft die Schwangerschaft ohne Komplikationen und fühlst Du Dich körperlich in der Lage, dann ist gegen den Gang in die Badewanne nichts einzuwenden. Dennoch sollten Schwangere die nachstehenden Tipps beachten, damit das Bad nicht mit negativen Folgen einhergeht.
Tipps für das Baden in der Schwangerschaft
Der Körper ist während der Schwangerschaft einer außerordentlichen Belastung ausgesetzt. Dies musst Du beim Baden berücksichtigen und daher wenige Maßnahmen ergreifen, um kein gesundheitliches Risiko einzugehen. Von Deinen gewohnten Badegewohnheiten musst Du wahrscheinlich etwas abweichen, um den Kreislauf zu schützen.
Badetemperatur
Die Wassertemperatur besitzt einen großen Einfluss auf Deinen Körper. Die Wärme führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Dies hat den Zweck, die zusätzliche Hitze abzuführen und verbessert gleichermaßen die Durchblutung. Was unter normalen Umständen wünschenswert ist, könnte in der Schwangerschaft ein Risiko darstellen. Denn eine zu hohe Wassertemperatur belastet den Kreislauf und lässt den Blutdruck absinken. Mitunter droht der Kreislaufzusammenbruch, wenn Du Dich dem heißen Wasser aussetzt.
Während der Schwangerschaft gilt die Empfehlung, die Wassertemperatur bei maximal 37°C zu belassen. Dies entspricht in etwa der Körpertemperatur, sodass hier kein Unterschied zum Tragen kommt. Die Temperatur ist angenehm, ohne eine Belastung für den Kreislauf darzustellen. Überprüfe die Temperatur mit einem Badethermometer, um kein Risiko einzugehen.
Dauer des Badegangs
Beim entspannten Liegen in der Badewanne könntest Du schnell die Zeit aus den Augen verlieren. Du glaubst, dass Du Dich gerade erst in das Wasser begeben hast, doch in Wahrheit ist bereits eine Stunde vergangen.
Je länger das Bad dauert, desto größer ist die Belastung für den Kreislauf. Daher gilt auch hier der Hinweis, dass eine kürzere Badedauer leichter verkraftbar ist. Im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft sollte das Bad nicht länger als 15 Minuten dauern. Nimm auch hier die Warnhinweise Deines Körpers wahr und lasse es lieber ruhiger angehen.
Flüssigkeitsverlust ausgleichen
In der Badewanne wirst Du selbst bei reduzierten Temperaturen von 37°C ins Schwitzen kommen. Im Wasser magst Du dies zwar kaum bemerken, doch über die Haut gibst Du einige Flüssigkeit ab. Dabei verlierst Du auch Mineralien, die für Deine körperliche Verfassung von Bedeutung sind. Tritt ein Mangel auf, bemerkst Du dies an Muskelkrämpfen sowie einem schwächeren Kreislauf.
Daher bietet es sich an, neben der Wanne bereits ein Glas Wasser in Reichweite zu behalten. Auch isotonische Sportgetränke stellen eine gute Wahl dar, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Vorsicht bei Badezusätzen
Das Baden in der Schwangerschaft könntest Du mit verschiedenen Badezusätzen angenehmer gestalten. Im Handel gibt es einige Produkte, die eine zusätzliche Entspannung versprechen oder die Haut pflegen sollen.
Hierbei musst Du beim Einsatz von ätherischen Ölen vorsichtiger sein. Denn einige können wehenfördernd wirken und sind für die Anwendung während der Schwangerschaft nicht geeignet. Halte auch hier bei Zweifeln Rücksprache mit Deinem Arzt, um Dir eine professionelle Einschätzung einzuholen. Bist Du Dir unsicher, dann belasse das Wasser lieber natürlich und verzichte auf die Badezusätze.
Ein- und Aussteigen
Die körperlichen Einschränkungen werden im Verlauf der Schwangerschaft immer deutlicher. Dir fällt das Einsteigen in die Wanne immer schwerer und auch das Aufstehen ist mit einer Unsicherheit verbunden.
Bekanntermaßen passieren die meisten Unfälle im Haushalt. Das Baden zählt hierzu ebenfalls als Risikofaktor. Statte die Wanne mit einer rutschfesten Matte aus und bitte Deinen Partner um Hilfe. Dadurch gelingt das Ein- und Aussteigen leichter, ohne dass die Gefahr eines folgenreichen Sturzes besteht.
Hinweise zum Schwimmen & Whirlpool in der Schwangerschaft
Während das Baden in der heimischen Umgebung kaum mit einem Risiko einhergeht und mit wenigen Vorsichtsmaßnahmen problemlos durchführbar ist, sieht dies bei anderen Aktivitäten nicht so simpel aus. Beim Schwimmen und der Nutzung des Whirlpools musst Du eher die Schwangerschaft im Hinterkopf behalten.
Während der Schwangerschaft ist der Gang in das Schwimmbad weiterhin gestattet. Du darfst dort Deine Bahnen ziehen und Dich im Wasser schwerelos fühlen. Vermeide jedoch eine anzustrengende, sportliche Betätigung und sieh das Schwimmen als entspannte Aktivität an. Gönne Dir im Anschluss ausreichend Ruhe, um die körperliche Belastung gut zu verkraften.
Das Schwimmen in Flüssen und Seen ist auch in der Schwangerschaft erlaubt. Voraussetzung hierfür ist eine ausreichend hohe Wasserqualität. Informiere Dich vorab, ob der See zum Schwimmen geeignet oder mit Keimen belastet ist. Gehe es auch hier ruhiger an und gehe nicht allein schwimmen.
Der Whirlpool mag in der Schwangerschaft verlockend sein. Das warme Wasser und die Massagedüsen bieten eine willkommene Entlastung. Doch das Baden in der Schwangerschaft im Whirlpool ist lieber zu vermeiden. Das warme Wasser gilt als Brutstätte für Keime und Bakterien. Selbst bei einem gut eingestellten Poolwasser ist eine gewisse Keimbelastung zu vermuten. Um Dir in der Schwangerschaft keine Infektion einzufangen, ist von der Nutzung des Whirlpools lieber abzusehen.
Das Baden in der Schwangerschaft genießen
Die Schwangerschaft geht mit einigen Einschränkungen und Belastungen einher. Diese merkst Du sowohl auf körperlicher als auch mentaler Ebene.
Das Baden in der Schwangerschaft stellt einen idealen Ausgleich dar. Du gönnst Deinem Rücken eine Entlastung und führst eine Entspannung herbei. Das Baden ist grundsätzlich jederzeit in der Schwangerschaft möglich, insofern es die Gesundheit zulässt.
Achte darauf, dass die Wassertemperatur bei maximal 37°C liegt. Bade zudem nicht länger als 15 Minuten, um den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten.
Hältst Du Dich an diese Hinweise und nimmst Rücksicht auf Deine Gesundheit, steht dem Baden in der Schwangerschaft nichts im Wege. Es ist eine wundervolle Möglichkeit, um die Zeit bis zur Geburt angenehmer zu gestalten und wieder Energie für den Alltag zu tanken.